Die Natur hat ihre eigenen Spielregeln

St Wendel · Im Frühling ist besondere Rücksicht beim Spaziergang im Wald geboten. Zwei einfache Regeln sind, vermeintlich allein gelassene Jungtiere nicht anzufassen und Hunde anzuleinen.

Im Mai wird die Natur zur Kinderstube. In Wald und Flur ziehen Tiere ihre Jungen auf. Günter Rodenbusch vom Hegering Oberes Bliestal bittet darum bei Naturliebhabern und Spaziergängern um Rücksicht. Besonders wichtig sei es, vermeintlich allein gelassene Jungtiere nicht anzufassen. Die Elterntiere verstecken sich zumeist getarnt in der Nähe, denn Ducken und Tarnen schützt vor Fressfeinden wie Fuchs oder Dachs. Rodenbusch: "Allein ist nicht gleich verwaist. Haftet einmal menschlicher Geruch am Nachwuchs, verstoßen Reh oder Feldhasen ihr Junges." Der Hungertod droht. Im Zweifelsfall sollten Tierfreunde den ortsansässigen Jäger informieren.

Auch stöbernde Hunde können in der Brut- und Aufzuchtzeit viel Schaden anrichten. Deshalb gilt, bis zum 30. Juni Hunde nur angeleint laufen zu lassen, wenn sie nicht auf Ruf und Pfiff reagieren. "Trotz der guten Tarnung sind Jungtiere freilaufenden Hunden schutzlos ausgesetzt und werden zur leichten Beute wenn sie einmal entdeckt wurden."

Auch für werdende Muttertiere besteht Gefahr. Vor der anstehenden Geburt sind sie stressempfindlich und weniger beweglich. Ein jagender Hund kann Rehe zu Tode hetzen oder Fehlgeburten auslösen. Besondere Achtsamkeit ist geboten, wenn Spaziergänger auf eine Bache mit Frischlingen treffen. Wildschweine sind sehr wehrhaft und verteidigen ihren Nachwuchs. Die Gefahr gilt auch für den vierbeinigen Begleiter. Hunde, die sich zu nah an den Nachwuchs heranwagen, können schwer verletzt werden. Rodenbusch: "Wenn wir uns alle ein wenig an die Spielregeln halten, profitieren Mensch und Natur gleichermaßen davon."

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