Vortrag mit lustigen, aber auch traurigen Momenten

Sulzbach · Schmunzeln war kürzlich in der Sulzbacher Galerie der Aula angesagt. Dort las Rainer Mundanjohl, der 1. Vorsitzende des Kunstvereins, im Rahmen der Jahresausstellung aus seinen Erzählungen. Er trug einen Teil seiner Kindheits- und Jugenderinnerungen vor, die er unter dem Titel „Sellemols in St. Johann“ literarisch zusammengefasst hat.

 Rainer Mundanjohl bei seiner Lesung. Foto: Brigitte Quack

Rainer Mundanjohl bei seiner Lesung. Foto: Brigitte Quack

Foto: Brigitte Quack

Interessiert lauschten die mehr als 50 Zuhörer den Geschichten aus den 1950er und 60er Jahren, die der seit vielen Jahren in Neuweiler beheimatete Autor im Nauwieser Viertel sellemols erlebte. Augenzwinkernd erzählte er etwa von einem Korsett, das in einem Akazienbaum landete, von dem brennenden "Kneedel" (Haarknoten) seiner Oma und von allerlei sonstigen, im Nachhinein lustigen Begebenheiten. Da das Leben aber mitunter auch dunkle Seiten zu bieten hat, war zudem die traurige Geschichte der kranken Waltraud zu hören. Nicht zuletzt auch dadurch wurde der vom Frauenchor der Chorgemeinschaft Concordia virtuos umrahmte Abend zu einer wirklich runden Sache, die dem feinsinnigen Vorleser viel wohl verdienten Applaus einbrachte. Im Anschluss ergab sich die Gelegenheit für ein Gespräch mit Rainer Mundanjohl im Hinblick auf sein ehrenamtliches Engagement beim Kunstverein.

Herr Mundanjohl, Sie gehören dem Vorstand des Kunstvereins seit seiner Gründung vor sieben Jahren an, seit 2011 als 1. Kassierer und seit 2012 auch als 1. Vorsitzender. Wie haben Sie diese Zeit und Ihr Amt erlebt?

Mundanjohl: Organisatorische und repräsentative Aufgaben zu bewältigen sowie Vereinsführung konnte ich 40 Jahre lang als Präsident der renommierten Sulzbacher Chorgemeinschaft Concordia lernen. Und die dabei gesammelten Erfahrungen kann ich natürlich zum Nutzen des Kunstvereins einbringen. Sie sehen ja, dass ich mit meiner verantwortungsvollen Doppelaufgabe guter Dinge bin, zufrieden und optimistisch, was die Zukunft anbetrifft. Guter Dinge deshalb, weil ich kompetente, kreative und loyale Kümmerer im Vorstand habe, die mich insbesondere im künstlerischen Bereich hervorragend unterstützen und mir die meiste Arbeit abnehmen. Die letzten zwei Jahre habe ich als ständige persönliche Herausforderung mit vielen gemeinsamen Erfolgen erlebt - das macht mich unwahrscheinlich stolz und zufrieden.

Worin sehen Sie den Auftrag des Vereins?

Mundanjohl: Ich meine, dass sich jeder Verein Aufträge vorgibt, seine in der Satzung verankerten Ziele zu erreichen - so auch der Kunstverein. Hauptziel ist die Förderung des kulturellen Lebens in Sulzbach mit Projekten auf allen künstlerischen Gebieten, insbesondere Malerei, Bildhauerei , Fotografie, Musik und Literatur . Unter den vielen öffentlichen Aktivitäten des Vereins möchte ich die jährlich stattfindenden Glaskunsttage und die Ausstellung ,Junge Kunst' besonders hervorheben. Weiteres Ziel ist die Förderung der musischen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, was sich in der Beteiligung des Kunstvereins an dem gemeinsamen Projekt ,MusikLeben' von Zweckverband Musikschule Sulzbach-/Fischbachtal und den Kitas "Pusteblume" und "Regenbogen" widerspiegelt. Wichtig ist mir die Aufgabe, unsere Mitglieder und alle Kunstliebhaber durch die bereits geschilderten Aktivitäten zu begeistern, indem wir ihnen die Möglichkeit geben, anspruchsvolle Kunst zu sehen und zu erleben. Wichtig ist mir auch die Aufgabe, Künstlern eine Plattform für ihre Kreativität zur Verfügung zu stellen.

Wie ist das Verhältnis zur Stadt und wie die Anteilnahme der Sulzbacher Bevölkerung?

Mundanjohl: Ein Verhältnis gleich welcher Art wird stets geprägt durch ein Geben und ein Nehmen. Und das ist die Basis für die Zusammenarbeit mit der Stadt Sulzbach, mit all ihren Verwaltungsstellen und Einrichtungen. Von der Stadt und dem Bürgermeister erfährt der Kunstverein jedwede Unterstützung. Er bietet im Gegenzug permanent Ausstellungen und Veranstaltungen in der Galerie der Aula an und hat sich in der Kunstszene weit über das Saarland hinaus einen Namen gemacht. Insbesondere, aber nicht zuletzt durch die Glaskunsttage mit internationalen Glaskünstlern hat er sich im Bewusstsein der Sulzbacher Bevölkerung fest etabliert.

Das Interview führte SZ-Mitarbeiterin Brigitte Quack.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort