Schüler gehen auf Musik-Weltreise

Neunkirchen. Schülerorchester heißt nicht gleich Jugendorchester. Dass dieser kleine, aber feine Unterschied existiert, wird beim Schülerorchester der Stadtkapelle Neunkirchen deutlich. Vor drei Jahren gegründet, spielen hier Leute zusammen, die neu an ihren Instrumenten sind und die der Spaß an der Musik vereint - und das in jedem Alter

Neunkirchen. Schülerorchester heißt nicht gleich Jugendorchester. Dass dieser kleine, aber feine Unterschied existiert, wird beim Schülerorchester der Stadtkapelle Neunkirchen deutlich. Vor drei Jahren gegründet, spielen hier Leute zusammen, die neu an ihren Instrumenten sind und die der Spaß an der Musik vereint - und das in jedem Alter. Wer als Kind, Jugendlicher oder auch noch als Erwachsener ein Instrument lernen will, kann dies bei der Stadtkapelle in einer angenehmen Atmosphäre, wie Jugendleiterin Evelyne Hohn betont: "Den Unterricht gibt es über Leute im Verein." Der Erfolg würde sich dann meist relativ schnell einstellen, schon nach sechs bis zwölf Monaten können die Musikschüler ins Schülerorchester gehen. "Das ist dann oft ein völlig neues Gefühl, mit anderen Leuten zusammenzuspielen", erzählt Evelyne Hohn. Durch das Orchester soll das Interesse an Instrument und Musik noch gesteigert werden. Alexandra Eckel, 14, und Carina Heller, 17, spielen beide seit drei Jahren Querflöte. Alexandra Eckel kam über die Blockflöte in der Grundschule an ihr Instrument. Vor dem großen Auftritt ist sie jetzt ziemlich aufgeregt: "Ich glaube, nach so einem langen Programm bin ich dann auch froh, wenn es vorbei ist." Carina Heller freut sich besonders auf die Filmmusik aus dem Hollywood-Film "Fluch der Karibik". Dirigent Jörg Graf achtet darauf, Stücke auszusuchen, die Spaß machen: "Manchmal durchwühle ich stundenlang das Internet, um passende Titel zu finden." Von Jazz über Pop und Rock ist alles dabei. Bis ein Stück dann richtig gut klingt, bedarf es aber auch einiger Arbeit, teilweise bis zu drei Monaten. Jörg Graf wünscht sich noch mehr Interesse an dem Schülerorchester und eine noch breitere Vielfalt an Instrumenten: "Alle Instrumente sind unterbesetzt, besonders Blechbläser. Horn, Posaune oder Tuba könnten wir dringend gebrauchen." Jürgen Lampert spielt jetzt seit vier Jahren Trompete. Der 49-Jährige hat Spaß im Schülerorchester, aber merkt schon, "dass es im Alter schwerer ist, zum Beispiel das Notenlesen zu lernen". Auch Nicole Strauß entdeckte durch ihren Sohn vor zwei Jahren nochmal die Liebe zur Musik und spielt jetzt Saxofon. "Das hat mir schon immer gefallen, aber es kam vorher einfach nie dazu", sagt die 38-Jährige. Der erste öffentliche Auftritt des Schülerorchesters war beim Weltkindertag 2006 mit zwei Stücken. Seitdem hat sich viel getan. "Es ist unglaublich, wie weit das Orchester heute ist", freut sich Evelyne Hohn, "da ist vielleicht nochmal ab und zu ein falscher Ton dabei, aber das hört man kaum noch." Und der Countdown läuft. Am kommenden Samstag, 25. Oktober, um 19 Uhr steht nochmal ein kleinerer Auftritt beim Herbstkonzert des großen Orchesters im Bürgerhaus an. Und dann muss sich das Schülerorchester allein beweisen. Am Sonntag, 2. November, um 16 Uhr spielen die Musiker ihr Programm "Around the World - Eine musikalische Weltreise" in der Stummschen Reithalle. Der Eintritt dafür ist kostenlos, damit, so Evelyne Hohn, "viele interessierte Eltern mit ihren Kindern kommen und sehen, was in kurzer Zeit möglich ist". Wer Interesse am Schülerorchester oder am Musikunterricht hat, kann sich bei Evelyne Hohn, Telefon (0163) 3348622, oder Britta Fichter, Tel. (06821) 32580, melden. "Horn, Posaune oder Tuba könnten wir dringend gebrauchen." Jörg Graf, Dirigent

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