Urexweiler. "Eine bunte Narrenschar mit alten und neuen Gesichtern" versprach Sitzungspräsident Thomas Maus-Holzer am Samstagabend den Gästen in der Urexweiler Mehrzweckhalle. Und er hatte nicht zu viel versprochen. Nach dem Einmarsch der 32 Gardemädchen und dem Elferrat unter dem Narrhallamarsch jagte ein Höhepunkt den nächsten. Die Kappensitzung des Karnevalsverein "Mr genn us net" Urexweiler versprühte gewohnte Feierstimmung.Gleich zu Beginn zeigten die kleinen Gardetänzerinnen, was sie drauf haben. "Wer soll das bezahlen?", fragte sich Büttenrednerin Kristin Hinsberger, die als junge Schülerin auftrat. "Man kommt nicht weit auf dieser Welt mit drei Euro fünfzig Taschengeld", jammerte sie und versuchte mit Zeitung austragen und Babysitting ihr Sparschwein zu füllen. Auch ihrer Oma half sie, indem sie Besorgungen machte. Doch alles lief schief. Leider vergaß sie auch, Omas Lottoschein abzugeben. Und als prompt Omas Zahlen im Fernsehen verlesen wurden, "da sprach ich leise, das mit dem Lottoschein ist...", parodierte das junge Mädchen. In hübschen lilafarbenen Kostümen tanzten 12 kleine Hexen auf der bunten Bühne. Mit Besen zwischen den Beinen zeigten sie einen Hexentanz bei rockiger und lauter Musik. Auch das Schunkeln fehlte nicht. Während einem Schunkelmedley hakten sich die Faasebóóze ein und sangen "Wir kommen alle alle alle in den Himmel". Der Sitzungspräsident Thomas Maus-Holzer hatte etwas Ernstes zu sagen und brachte den demografischen Wandel in der Gemeinde aufs Tapet: "Warum haben die Marpinger eigentlich ein Kulturzentrum (die haben eh keine Kultur) und in Alsweiler soll noch ein weiteres Kulturzentrum entstehen?", fragte er. Seine einhellige Antwort: "Wenn die Exwilla was wolle, solle se no Mäbinge komme. So denke die Mohrde." Doch die Wirklichkeit sähe ganz anders aus: "Es gibt in der Gemeinde eine Alsweiler Straße und eine Marpinger Straße, aber die Hauptstraße gibt es nur in Urexweiler", stellte er zum Toben der Zuhörer fest. "Also starten wir jetzt die Revolution und stürzen die Fremdherrschaft der Möhren", rief der Präsident auf. Auch die Fernsehsendung "Bauer sucht Frau" war Gast der Kappensitzung. Gezeigt wurde die Alltagsszene der "moppeligen Mäbingerin" und ihrem Bauer. "Bin ich eigentlich dei erschder Mann?", fragte er. Sie antwortete: "Eijo. Das mich die Männer immer es gleiche frohe misse."