Skier aus dem hohen Norden

Limbach. Der Bliesbergerhof ist ein El Dorado für Ski. Was sich so auf den ersten Blick recht griffig liest, bedarf allerdings einiger Aufklärung. Und die ist eng mit dem Kreisrekord dieser Woche verbunden. Bis Sonntag suchte unsere Zeitung nach den ältesten Ski zwischen Rentrich und Kirrberg, Höchen und Habkirchen

 Marcel, Holger und Philipp Hussong (von links) mit den Rekord-Ski, die in Holger Hussongs Hütte "El Dorado" eine neue Heimat gefunden haben. Foto: Thorsten Wolf

Marcel, Holger und Philipp Hussong (von links) mit den Rekord-Ski, die in Holger Hussongs Hütte "El Dorado" eine neue Heimat gefunden haben. Foto: Thorsten Wolf

Limbach. Der Bliesbergerhof ist ein El Dorado für Ski. Was sich so auf den ersten Blick recht griffig liest, bedarf allerdings einiger Aufklärung. Und die ist eng mit dem Kreisrekord dieser Woche verbunden. Bis Sonntag suchte unsere Zeitung nach den ältesten Ski zwischen Rentrich und Kirrberg, Höchen und Habkirchen. Zahlreiche Anrufe, Schreiben und Mails gingen in der Redaktion ein, schon schnell wurde klar: Aus den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts mussten die Bretter schon stammen, um die Chance zu haben, Kreisrekord-Halter zu werden. Neben vielen anderen hatte sich Gertrud Bannholzer aus Rohrbach bei der SZ gemeldet. Sie besitzt Skier, deren Entstehungszeit sie auf die 1920er Jahre beziffert. Etwa gleich alt sind wohl die Skier von Werner Pillhofer aus Webenheim: Sie gehörten seinem 1913 geborenen Onkel und dürften nach Pillhofers Schätzungen ebenfalls aus den 1920er Jahren stammen. Andreas Bayer aus St. Ingbert besitzt nach eigenen Angaben Skier, die zwischen 1920 und 1930 angefertigt wurden (wir berichteten). Waren in all diesen Fällen die Zeitangaben auf die Dekade begrenzt, so konnte Holger Hussong vom Bliesbergerhof in Limbach das Alter seines Paar Ski aufs Jahr genau datieren. Und mit dieser belastbaren Angabe sicherte er sich den Kreisrekord. 84 Jahre haben seine beiden Bretter samt den Original-Ski-Stöcken auf dem Buckel, im Jahr 1926 waren sie ein Geschenk zum 18. Geburtstags des Vaters von Holger Hussongs Tante gewesen. Der weilte zu dieser Zeit in Augsburg und absolvierte eine Lehre zum Konditor. "Diese Ski kommen ursprünglich aus Finnland und wurden dort beim Militär eingesetzt", beleuchtete Holger Hussong die Ergebnisse seiner Recherchen rund um die Bretter, die die alpine Welt bedeuten. Und tatsächlich: Die Prägung "Finnisches Erzeugnis" im vordereren Bereich der Ski bestätigen Hussongs Nachforschungen. "Wie es dieses Paar allerdings nach Augsburg verschlagen hat, das kann ich nicht sagen." Gleichwohl: Die schweren, aus jeweils einem Stück Holz gefertigen Bretter mit der Universalbindung fanden den Weg weg vom schweren finnischen Soldatenstiefel hin zum Fuß des angehenden Konditors - und von da auf die Pisten der 20er Jahre. Von dort aus war es allerdings noch ein weiter Weg bis zum Bliesbergerhof und Holger Hussongs "El Dorado", einer kleinen Hütte am Ende der Brünesholzstraße, die sich der Bosch-Mitarbeiter als Rückzugsraum eingerichtet hat - so viel zur Erläuterung "Der Bliesbergerhof ist ein El Dorado für Ski". Zuletzt waren die Bretter im Besitz von Holger Hussongs Tante gewesen. Als Holger Hussong der Dame hilfreich zur Seite stand, gab's als Belohnung das Paar Ski, eine ideale Dekoration für Hussongs Hütte "El Dorado", die einer traditionelle Ski-Hütte gar nicht so unähnlich ist. So sind die fast schon antiken Wintersportgeräte nun Teil des Gesamtkunstwerkes "El Dorado" und auch Familienerbe mit Bestandsgarantie. "Diese Ski würde ich nie verkaufen."

HintergrundDer größte Hund der Welt ist laut "Guiness Buch der Rekorde" von der Pfote bis zu Schulter stolze 1,09 Meter groß und wiegt 111 Kilogramm. "Giant George" ist eine Deutsche Dogge und lebt in den USA. Auf welche Schulterhöhe es der größte Hund im Saarpfalz-Kreis bringt, möchte die SZ im Rahmen der Reihe "Kreisrekord" ermitteln. Hundebesitzer können sich mit der genauen Größe ihres Vierbeiners bis Sonntag, 28. Februar, an folgende Adresse wenden: Saarbrücker Zeitung, Redaktion Homburg, Saarbrücker Straße 13, in 66424 Homburg. Auch eine Teilnahme per Telefon unter (0 68 41) 9 34 88 50, per Fax unter (0 68 41) 9 34 88 59 oder per E-Mail, redhom@sz-sb.de, ist möglich. gda

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