"Sehr gerne auch männliche Berater"

Erbach. Vor zehn Jahren hat der Verein "Donum Vitae" im Homburger Stadtteil Erbach die bundesweit erste Beratungsstelle für Schwangere eröffnet (wir berichteten). Nachdem die katholischen Bischöfe aus der Schwangerenkonfliktberatung ausgestiegen waren, hatte sich "Donum Viate" als Verband christlicher Bürger, eine Laiengemeinschaft, gegründet

 Damen der ersten Stunde: Hildegard Jaeger-Stolz, Elvira Jäckel, Hedwig Pfeffer (v.l.). Foto: Hans-Christian Roestel

Damen der ersten Stunde: Hildegard Jaeger-Stolz, Elvira Jäckel, Hedwig Pfeffer (v.l.). Foto: Hans-Christian Roestel

Erbach. Vor zehn Jahren hat der Verein "Donum Vitae" im Homburger Stadtteil Erbach die bundesweit erste Beratungsstelle für Schwangere eröffnet (wir berichteten). Nachdem die katholischen Bischöfe aus der Schwangerenkonfliktberatung ausgestiegen waren, hatte sich "Donum Viate" als Verband christlicher Bürger, eine Laiengemeinschaft, gegründet. Mit dem Ziel, im Einklang mit Strafgesetzbuch und Schwangerschaftskonfliktgesetz Frauen eine alternative Beratung anzubieten.Das Spannungsverhältnis zur Kirche ist noch immer spürbar: "Anlässlich unseres zehnjährigen Bestehens wollten wir einen Gottesdienst feiern, doch das wurde uns untersagt, nachdem der Pfarrer mit dem zuständigen Generalvikariat Rücksprache genommen hatte", erzählt Hedwig Pfeffer, Erste Vorsitzende des Vereins "Donum Vitae im Saarland". Ihre Arbeit sei anstrengend, werde aber "immer wichtiger", die Zahl der Beratungsfälle sei in den letzten Jahren im Saarland stets gestiegen - von 841 im Jahr 2003 auf 980 in 2008. Die Arbeit wird zu 80 Prozent vom Land finanziert, die restlichen 20 Prozent, 20 000 Euro im Jahr, müssen durch Spenden erwirtschaftet werden. In den sechs Beratungsstandorten im Saarland - neben Homburg in Neunkirchen, Saarlouis, St. Wendel, Saarbrücken und Merzig - arbeiten gegenwärtig ausnahmslos Frauen. Lediglich in der Buchhaltung sei ein männlicher Mitarbeiter eingesetzt, so Hedwig Pfeffer. "Aber männliche Berater hätten wir auch sehr gerne, gerade für die Arbeit an den Schulen", ergänzt sie. Dort könnten diese anders auf Jungen und ihre Rolle bei Schwangerschaften oder im familiären Umfeld eingehen. Elvira Jäckel, die die Anlaufstelle in Homburg mit aufgebaut hat, fasst die Vertraulichkeit und Wichtigkeit der Beratungsgespräche zusammen: "Da kommt das ganze Leben auf den Tisch." Zur Beratung gehören neben einem persönlichen Gespräch mit dem ordentlichen Beratungsnachweis für die behandelnden Ärzte der Frau auch die Vermittlung finanzieller Hilfe oder die Kleiderbörse. Seit 2009 kann hier alles Kindgerechte abgegeben werden. hcrDie Beratungsstelle Homburg (Dürerstraße 151) ist montags und mittwochs von 9 bis 13 Uhr, dienstags und donnerstags von 13 bis 17 Uhr geöffnet, Telefon (068 41) 75 89 02 oder E-mail homburg@donumvitae.org.www.donum-vitae-saarland.de

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