Schönheit, Traurigkeit, Ehrlichkeit

Saarbrücken. Wuppertal hat Marguerite Donlon gar nicht so schön in Erinnerung. Jemand, der sich für Tanz interessiert, muss schon mal in Wuppertal gewesen sein. Jemand, der wie Marguerite Donlon für den Tanz lebt, sowieso. In Wuppertal hat Pina Bausch eines der bedeutendsten deutschen, ja weltweiten Tanztheater etabliert

Saarbrücken. Wuppertal hat Marguerite Donlon gar nicht so schön in Erinnerung. Jemand, der sich für Tanz interessiert, muss schon mal in Wuppertal gewesen sein. Jemand, der wie Marguerite Donlon für den Tanz lebt, sowieso. In Wuppertal hat Pina Bausch eines der bedeutendsten deutschen, ja weltweiten Tanztheater etabliert. Dort hat Marguerite Donlon Wim Wenders kennengelernt - den Mann, der aus Wuppertal einen Star gemacht hat.Wuppertal besetzt in "Pina", dem neuen Film von Wim Wenders, die schönste Nebenrolle. Die Hauptrolle hat Pina Bausch. Der Film trägt ihren Namen. Im Bild ist die vor zwei Jahren gestorbene Wuppertaler Ballett-Chefin zwar sehr selten - aber doch zwei Stunden lang präsent.

Wim Wenders, sagt Marguerite Donlon, ist ein "einfacher Mensch, ein sehr sympathischer Mensch, wie das oft ist bei solchen Menschen". Solche Menschen, das sind Menschen, die Großes schaffen, ohne dabei abzuheben. Und etwas Großes habe Wim Wenders mit diesem Film geschaffen, findet Marguerite Donlon. "Zwischen Schönheit, Traurigkeit und Ehrlichkeit" bewege sich "Pina", sagt die Saarbrücker Ballett-Chefin. So etwas habe Wim Wenders nur gelingen können, weil er "mit Respekt" an die Sache rangegangen ist, "die Tänzer ernst genommen hat".

So wie Pina Bausch nur habe so großartige Tanzkunst auf die Bühne habe bringen können, "weil sie ihre Company geliebt hat". "Das verstehe ich gut. Das ist auch wichtig", haucht Marguerite Donlon mehr als dass sie es sagt. Das Wuppertaler Tanztheater und Wim Wenders Film, beides sei "einfach faszinierend".

Dass nach dem Hollywoodfilm "Black Swan" nun auch ein deutscher Tanzfilm viele Menschen ins Kino bringt, wundert Marguerite Donlon nicht. Das Saarbrücker Theater habe keine Probleme, Publikum fürs Ballett zu finden. "Tanz ist in", sagt Marguerite Donlon. "Die Leute realisieren, dass Tanz eine faszinierende Kunstform ist. Und Leute, die tanzen sind glücklich, weil man das nur machen kann, wenn man es liebt", erklärt sie. Das haben auch die Filmemacher gemerkt, glaubt die Tanzfrau.

Sie selbst habe Pina Bausch nur kurz kennenlernen dürfen - am Rande einer Tanzveranstaltung. "Sie ist aus einer anderen Welt, sie ist bewundernswert", schwärmt Marguerite Donlon. Wim Wenders sei es gelungen, diese Faszination auf die Leinwand zu bringen. Und Wuppertal eben, an dessen Straßenkreuzungen, in dessen Schwebebahn, in dessen Hallenbad Wenders tanzen und am Ende Pina Bausch sagen lässt: "Tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren.

 Die Stadt Wuppertal wurde zur Tanzbühne für den Wim-Wenders-Film "Pina". Foto: Berlinale

Die Stadt Wuppertal wurde zur Tanzbühne für den Wim-Wenders-Film "Pina". Foto: Berlinale

"Pina" läuft im Saarbrücker Passage-Kino (Bahnhofstraße) heute und morgen jeweils um 16.15 und um 18.15 Uhr.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort