Weg für Geschäftsführer ist frei

Saarlouis. CDU, Grüne und FDP im Stadtrat Saarlouis haben gestern Abend gegen SPD, Linke und FWG den Weg für einen Geschäftsführer der Wirtschaftsbetriebe Saarlouis (WBS, Betreiber der beiden Schwimmbäder) sowie deren Tochter, die Parkhausgesellschaft, frei gemacht

Saarlouis. CDU, Grüne und FDP im Stadtrat Saarlouis haben gestern Abend gegen SPD, Linke und FWG den Weg für einen Geschäftsführer der Wirtschaftsbetriebe Saarlouis (WBS, Betreiber der beiden Schwimmbäder) sowie deren Tochter, die Parkhausgesellschaft, frei gemacht. Bislang übernehmen vier städtische Bedienstete die Aufgaben als Teil ihrer Zuständigkeiten: der Betrieb der Bäder, Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing sind im Rathaus selbst angesiedelt.Beschlossen wurde nun eine Änderung des WBS-Gesellschaftervertrages. Die Koalition stimmte dem Text einer Stellenausschreibung zu, die bundesweit veröffentlicht werden soll. Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing werden darin als Aufgabe genannt. Als formale Qualifikation werden nur eine "einschlägige kaufmännische Ausbildung" und "langjährige Erfahrung in Wirtschaft oder Verwaltung" gefordert. CDU-Fraktionschef Tim Flasche sagte, im Haushalt 2010 würden für die Stelle (mit allen Nebenkosten) 60 000 Euro eingestellt. SPD-Fraktionschef Peter Schmolenzky kritisierte, die Einstellung werde die WBS weiter ins Defizit treiben, es gebe "Probleme, die bis an die Wurzel reichen". Der Bäderbetrieb allerdings laufe bestens, "was soll denn jemand da noch besser machen?" FWG-Fraktionschef Altomaro Locurcio erwartete sehr viel höhere Kosten. Und fragte: "Wieso ein Geschäftsführer für städtische Gesellschaften ohne operatives Geschäft, seinerzeit gegründet nur als städtisches Steuersparmodell?" Meinung

Die Last mit dem Erbe

Von SZ-RedakteurJohannes Werres Sehr niedrigschwellig ausgeschrieben, die Geschäftsführerstelle. Und 60 000 Euro Gesamtkosten im Jahr, wie Jamaika suggerierte? Was für einen Geschäftsführer erwarten CDU, Grüne und FDP dafür? Sie haben es im Stadtrat nicht erklärt. Und doch ist neun Monate nach der Wahl diese Personalie das Greifbarste, was Jamaika in Saarlouis seitdem auf den Weg brachte. Kommt Mehrheitskoalitionär CDU mit seinem Erbe nicht klar? Mit drängenden Projekten wie dem Theater am Ring, die er einst mit der SPD beschloss und nun, so jedenfalls, nicht mehr will?

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