Gebündelte Klangvielfalt

Wallerfangen. Trotz miserablem Wetter zog es am Sonntag um die 200 Zuhörer in die Pfarrkirche. Deren neugotische Architektur bildete die akustische Kulisse für das vorweihnachtliche Konzert des Kirchenchors St. Katharina. Mit barocken Stücken unter anderen von Vivaldi, Händel und Bach

 Der Kirchenchor St. Katharina Wallerfangen überzeugte unter Dirigent Michael Reiland beim 175-Jahr-Konzert in der Pfarrkirche. Foto: Johannes A. Bodwing

Der Kirchenchor St. Katharina Wallerfangen überzeugte unter Dirigent Michael Reiland beim 175-Jahr-Konzert in der Pfarrkirche. Foto: Johannes A. Bodwing

Wallerfangen. Trotz miserablem Wetter zog es am Sonntag um die 200 Zuhörer in die Pfarrkirche. Deren neugotische Architektur bildete die akustische Kulisse für das vorweihnachtliche Konzert des Kirchenchors St. Katharina. Mit barocken Stücken unter anderen von Vivaldi, Händel und Bach.Ein 14-köpfiges Kammerorchester setzte dazu den musikalischen Rahmen, in dem sich der Chor von Beginn an wirkungsvoll entfaltete. Bereits bei Dietrich Buxtehudes "Das neugeborne Kindelein" füllten die gut akzentuierten Stimmen den weiten Innenraum.

Perfekte Klangeinheit

"Wunderbar, Herrlicher!", intonierte St. Katharina wie eine feierliche Glocke im "Messias"-Oratorium von Georg Friedrich Händel. Getragene Bässe bildeten dabei das Fundament für jubilierende Frauenstimmen. Mit Verve balancierte Dirigent Michael Reiland Chor und Orchester zu einer klanglich differenzierten Einheit aus.

In diese setzten Birgit Scherrmann (Sopran) und Regina Sophie Reiland (Mezzosopran) weitere Klangfarben. Letztere ist gerade einmal 18 Jahre alt und überraschte mit einer gut geführten Stimme.

Mit dem "langen Atem der Musikanten" hatte Pfarrer Manfred Werle die Vergangenheit angesprochen. Denn eine früheste Erwähnung des Chores gehe auf 1835 zurück. 175 Jahre später überzeugte St. Katharina mit stimmlicher Kraft und Vielfalt. Dabei hielt eine interessante Programmgestaltung rund 100 Minuten lang die Zuhörer im Bann. Der geschickte Wechsel von Chor, Solistinnen und Orchester verhinderte die oftmals abfallende Wirkung eines fast zweistündigen Chorkonzertes.

Besinnliche Klänge

Zwischen Altar und Tabernakelsäule dirigierte Reiland das Jubiläumskonzert. Im Halbkreis vor ihm die Musiker und tribünenartig aufragend der Chor in Schwarz. Nach Händels ergreifendem Oratorium setzte das Kammerorchester einen besinnlichen Ruhepunkt mit dem ersten Satz des Concerto Grosso op. 3 Nr. 12 von Francesco Manfredini. Danach forderte Michael Reiland seine Sängerinnen und Sänger mit den Kantaten I und IV aus Johann Sebastian Bachs "Weihnachts-Oratorium", dem "Magnificat" von Antonio Vivaldi sowie einem Auszug aus Händels "Judas Maccabäus". Und bei "Vom Himmel hoch, da komm ich her" leistete auch das Publikum sangesstark seinen Beitrag.

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