Jamaika: Stadt soll Ostring selbst bauen

Saarlouis · Die Jamaika-Mehrheit aus CDU, Grünen und FDP im Stadtrat Saarlouis will noch im Dezember beschließen, dass die Stadt den seit 20 Jahren diskutierten Ostring selbst baut. Das gehe schnell und koste wenig.

Ostring ist der Begriff für die Umfahrung von Fraulautern. Die Route soll die B 51 neu an der Saar mit der Autobahn A 8 (Auffahrt Saarwellingen) verklammern. Pläne gibt es seit rund 20 Jahren. Dabei wurde meist an eine Schnellstraße, eine Bundes- oder Landesstraße gedacht. Wer daran festhalte und auf eine Finanzierung durch den Bund warte, verschiebe den Bau des Ostrings auf Irgendwann, argumentieren jetzt die Fraktionschefs der Jamaika-Koalition in Stadtrat Saarlouis, Tim Flasche (CDU), Gabriel Mahren (Grüne) und Wolfgang Krichel (FDP).

600 Meter Neubau

Deswegen wird die Ratsmehrheit noch im Dezember beantragen: Die Stadt Saarlouis soll den Ostring selber bauen. Genauer: Sie soll den Ostring selber schließen. Denn der allergrößte Teil der Straßenführung bestehe schon. Nur gut 600 Meter müssten zusätzlich gebaut werden. Eine Schnellstraße werde das nicht, das Tempo werde auf 50 bis 70 Stundenkilometer begrenzt.

Die Strecke nutzt bereits vorhandene Straßen: ab der Autobahnanschlussstelle Saarwellingen die B 405 (Lebacher Straße) bis zum Kreisel; dann vom Kreisel weiter durch das Gewerbegebiet Fraulautern. Hinter dem Gewerbegebiet geht es auf der Trasse der Bergetransportstraße weiter. Diese Trasse haben Stadt und RAG 2006 für rund eine Million Euro gebaut, um Fraulautern von den Gruben-Lkw zu entlasten. Jamaika plant, den größten Teil dieser Trasse zu nutzen, die am Rand des Panzererprobungsgeländes verläuft.

Kurz vor einem Werkstatt-Gebäude der Bundeswehr verlässt die Jamaika-Route dann die Lkw-Trasse: um das Gebäude und damit Grundstücks-Probleme mit der Bundeswehr zu umgehen. Dazu sollen ab hier 500 Meter Straße bis zur Hülzweiler Straße neu gebaut werden.

In der Hülzweiler Straße (L 343) geht es dann rechts ab und weiter bis zu einem weiteren Teilstück des Ostrings, das bereits in Betrieb ist: die Verbindung von der Hülzweiler Straße zur Einmündung in die B 51 alt (Saarbrücker Straße/Provinzialstraße, Einmündung am Rand des Einkaufszentrums rund ums Fröhliche M). Auf dieser Straße geht es ein Stück Richtung Ensdorf. An der Grube, direkt vor der Brücke der Eisenbahn-Abzweigung in die Grube, biegt der Lauternweg rechts ab. Er müsste auf 100 Meter bis zur B 51 neu an der Saar neu gebaut werden. Dazu müsste die Durchfahrt unter der Hauptstrecke der Bahn erheblich verbreitert werden. Die Querung der Bahn an jeder anderen Stelle wäre problematisch. An der B 51 endet der Ostring.

"Rund eine Million Euro"

Rund eine Million Euro werde dieser Ausbau insgesamt kosten, schätzt Mahren. Der ökologische Ausgleich sei gut möglich, weil der Neubau des 500-Meter-Stückes durch den Rückbau des etwa gleich langen, dann überflüssigen Stückes der jetzigen Bergetransportstraße kompensiert werde. "Die schnellste Lösung und bezahlbar", unterstrich auch FDP-Fraktionschef Wolfgang Krichel.

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