Zwischenstopp in Saarlouis bessert die Kasse auf

Saarlouis. Die Schäferin Katrin Brinkmann, 28, saß vergangene Woche noch mit ihren drei Hunden in Saarlouis vor der Post, vor sich ein Schild mit der Aufschrift: "Schäferin ohne Arbeit". Inzwischen ist sie wieder zu Hause in Mecklenburg-Vorpommern

Saarlouis. Die Schäferin Katrin Brinkmann, 28, saß vergangene Woche noch mit ihren drei Hunden in Saarlouis vor der Post, vor sich ein Schild mit der Aufschrift: "Schäferin ohne Arbeit". Inzwischen ist sie wieder zu Hause in Mecklenburg-Vorpommern. Was hatte sie dazu veranlasst, in der Saarlouiser Innenstadt so auf sich aufmerksam zu machen? Hans Kletschkus, 52, Brinkmanns Lebensgefährte, erzählte: "Ich und meine Freundin besitzen 200 Schafe in Mecklenburg-Vorpommern. Die Herde reicht jedoch nicht aus, um davon leben zu können." Zu Hause sahen die beiden keine Chance, sie zu vergrößern. "Unsere Nachbarn besitzen Herden von 3000 und 12 000 Tieren und beanspruchen damit das ganze Weideland für sich alleine", erklärte er.Deshalb überließen sie die Schafe für eine Weile einem Freund und hatten die Idee, sich im französischen Zentralmassiv nach einer Zukunftsperspektive für eine Schafzucht umzuschauen. Der Traum hatte sich schnell zerschlagen. Drei Wochen waren Brinkmann und Kletschkus mit ihren Hunden unterwegs in Frankreich - erfolglos. Auf dem Rückweg in die Heimat wurde ein Zwischenstopp in Saarlouis notwendig, um die Kasse aufzubessern, denn das Geld war den beiden ausgegangen. Brinkmann sah keinen anderen Weg, als sich auf diese Art an die Passanten zu wenden. Diese zeigten wenig Verständnis, schimpften die Schäferin nicht selten Betrügerin, aber am Ende reichten die Spenden einiger freundlicher Menschen aus, um die Heimfahrt zu finanzieren. Die Zukunft ist weiterhin ungewiss. 800 Schafe sind notwendig, um davon leben zu können. Kletschkus sieht dennoch zuversichtlich nach vorne: "Nun müssen wir uns nach neuen Möglichkeiten umschauen." mha

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