Bürgermeister von Lebach kritisiert Pläne des Landes Umzugspläne stoßen auf Unverständnis

Lebach · Lebachs Bürgermeister kritisiert das „Bäumchen-wechsel-dich-Spielchen“ beim LVGL und der Polizei in Lebach.

 Das Rathaus-Gebäude in der Lebacher Fußgängerzone, in dem auch die Polizei untergebracht ist.

Das Rathaus-Gebäude in der Lebacher Fußgängerzone, in dem auch die Polizei untergebracht ist.

Foto: Martina Kirsch/Stadt Lebach

Mit großer Überraschung und Verärgerung hat die Lebacher Stadtverwaltung die Nachricht vernommen, dass die Außenstelle des Landesamtes für Vermessung, Geoinformation und Landentwicklung (LVGL) nach Neunkirchen umziehen soll. Lebachs Bürgermeister Klauspeter Brill kritisiert die Pläne der Landesregierung als „absolut nicht nachvollziehbar“, zumal das landeseigene Gebäude in der Lebacher Dörrenbachstraße speziell für die Bedürfnisse der Abteilung Flurbereinigung des LVGL gebaut und eingerichtet worden sei.

Brill zeigte sich auch überrascht von der Aussage des Umweltstaatssekretärs im Lokalteil Neunkirchen der Saarbrücker Zeitung, dass die Polizeiinspektion Lebach „dringend neue Räume brauche“ und nach dem Umzug des LVGL in die Räume in der Dörrenbachstraße umziehen werde. „Dass solche Entscheidungen auf Landesebene getroffen werden, ohne dass mit uns vor Ort auch nur ein einziges Gespräch geführt wird, ist sehr befremdlich“, sagt der Lebacher Bürgermeister.

Die Stadt ist Eigentümer des Gebäudekomplexes, in dem die Polizeiinspektion derzeit untergebracht ist. Planungen zu einem barrierefreien und bedarfsgerechteren Umbau seien bereits mehrfach diskutiert worden, wie es aus dem Lebacher Rathaus heißt. „Die Polizeiinspektion von ihrer zentralen Lage in der Fußgängerzone in die abseits gelegene Dörrenbachstraße zu verlegen, macht aus meiner Sicht überhaupt keinen Sinn“, moniert Brill. Zumal die Lebacher Innenstadt derzeit – mit Fördermitteln von Bund und Land – komplett umgebaut und Leerstand erfolgreich beseitigt werde, wie er betont. Die kostspieligen Maßnahmen, die sowohl der Umzug des LVGL von Lebach nach Neunkirchen als auch der Umzug der Lebacher Polizei nach sich ziehen wird, könne man keinem Bürger vernünftig erklären. „Jeder Umzug kostet Geld und nun sollen gleich zwei Institutionen umziehen. Das heißt an zwei bestehenden Standorten muss umgebaut werden, um die Räumlichkeiten bedarfsgerecht anzupassen und auszustatten.“ Das sei wie ein „Bäumchen-wechsel-dich-Spiel“, kritisiert Brill. Der Standort der Abteilung „Flurbereinigung“ des Landesamtes für Vermessung, Geoinformation und Landentwicklung mitten im Saarland sei ohnehin ideal. Nicht zuletzt, weil die Gebiete, die von der Flurbereinigung betroffen sind, sich zum allergrößten Teil im Nordsaarland befinden würden. Von Neunkirchen aus würden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wesentlich längere Fahrten zu den Einsatzbereichen einplanen müssen.

Auch der CDU-Stadtverband Lebach kritisierte die Pläne in Sachen LVGL. Die zentrale Lage der Polizeidienststelle habe sich in den letzten Jahrzehnten als „bestens geeignet erwiesen, beeinflusst positiv die Sicherheitserwartungen der Bürger und ein Wechsel in die abseits gelegene Dörrenbachstraße würde bei den Lebacher Bürgerinnen und Bürger sicher auf völliges Unverständnis stoßen“, wie Lebachs Erster Beigeordnete Markus Schu erklärt. Der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Matthias Fries erklärte dazu, dass er versuchen werde, mit dem Innenminister diesbezüglich ein Gespräch zu führen. Ziel sei es, den derzeitigen Standort der Lebacher Polizei in der Fußgängerzone unter allen Umständen zu erhalten. Gleiches gelte für den Verbleib der Außenstelle des LVGL und seiner Mitarbeiter am bisherigen Standort in der Dörrenbachstraße.

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