Kloster bisher ohne Perspektive

Bous. Was einmal aus dem Gebäude des Klosters Heiligenborn in Bous werden soll, ist derzeit völlig offen. Vier Jahre nach dem Auszug der Redemptoristen-Patres aus dem letzten Kloster im Kreis Saarlouis kann der Bürgermeister des 7100-Einwohner-Ortes, Stefan Louis, nur feststellen: "Das Gebäude ist ein Wahrzeichen von Bous

Bous. Was einmal aus dem Gebäude des Klosters Heiligenborn in Bous werden soll, ist derzeit völlig offen. Vier Jahre nach dem Auszug der Redemptoristen-Patres aus dem letzten Kloster im Kreis Saarlouis kann der Bürgermeister des 7100-Einwohner-Ortes, Stefan Louis, nur feststellen: "Das Gebäude ist ein Wahrzeichen von Bous. Bürgermeister und Rat haben ein erhebliches Interesse an einer Lösung. Das Thema ist uns sehr wichtig. Im Augenblick aber ist keine konkrete Lösung da."Ein Verein "Kloster Heiligenborn e.V." hatte im Auftrag des Ordens der Redemptoristen vor fast 65 Jahren, 1948, ein nie fertig gestelltes und zudem kriegsbeschädigtes Heim der Hitler-Jugend erworben, um es in ein Kloster umzubauen. "Heiligenborn" wurde es nach einer alten Bezeichnung genannt, deren Ursprung unklar ist. Man vermutete einen Einsiedler, der hier an einer Quelle gelebt habe. Aber, so Anton Fery in seiner 2011 erschienenen Chronik: "Es ist schade, dass gerade die schönsten Legenden nicht stimmen."

Nach dem Auszug der Patres 2009 kaufte der Investor Coert Huijbregsen das Gebäude. Damit einher gingen Bemühungen eines Vereins, dort ein Kinderhospiz einzurichten. Spenden flossen, Ende 2010 sollten 15 Plätze eingerichtet sein. Doch daraus wurde nichts.

Auf Quartiersuche

Offenbar wurden sich aber der Investor und der Verein nicht über die Konditionen einig. Der Verein sucht seitdem ein neues Quartier. Auf seiner Internetseite teilt er mit: Beim "Förderverein Kinderhospiz Heiligenborn fiel nun die Entscheidung. Die Mitglieder sprachen sich bezüglich der Standortwahl einstimmig für das Naherholungsgebiet am Hasenberg in Ensdorf aus."

Der Investor indes scheint den Kaufvertrag mit dem Orden über das Kloster nicht erfüllen zu wollen, vermutet Bürgermeister Louis.

Er hatte zwischenzeitlich sondiert, ob eine Jugendherberge einziehen könne. Das Deutsche Jugendherbergswerk habe aber zu verstehen gegeben, dass es für neue Anlagen kein Geld habe.

"Weitere Interessenten sind uns bisher nicht vorgestellt worden", unterstreicht Louis. Die Vermarktung hat unter anderem die auf derartige Objekte spezialisierte Pro Secur übernommen; in ihrem Angebot finden sich prominente Objekte wie Kloster Engelport an der Mosel, Kloster Helgoland in der Eifel oder das barocke Kloster Pielenhofen bei Regensburg mit der dortigen Grundschule der Regensburger Domspatzen.

Zusätzlich haben sich laut Louis auch Landrat Patrik Lauer und der grüne Bundestagsabgeordnete Markus Tressel aus Bous auf die Suche nach neuen Nutzern für den Heiligenborn gemacht. Auch die saarländische Landes-Entwicklungs-Gesellschaft LEG sei informiert worden.

Denkmalschutz

Grenzen einer Nutzung setzt der Denkmalschutz für das Klostergebäude und die 1952 eingeweihte, künstlerisch delikat als Burg errichtete Klosterkirche. Die Kirche müsse auch künftig "tabu" bleiben, sagt Louis. Bei den übrigen Gebäuden "wäre es gut, den Denkmalschutz auf ein vernünftiges Maß zu reduzieren und einen Interessenausgleich mit einer Nutzung zu finden." Die Gemeinde hat über das Gelände eine Veränderungssperre erlassen. Das Inventar der Kirche, allerdings war nicht tabu. Der Orden verschenkte es an eine Gemeinde in Polen.

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