Medizin und Technik sind ihr Ding

Dillingen · Irene Merklinger ist im Leistungswettbewerb der Handwerkskammer als prüfungsbeste Orthopädenmechanikerin und Bandagistin ausgezeichnet worden. Wir haben die Landessiegerin an ihrem Arbeitsplatz in Dillingen besucht.

 Irene Merklinger an ihrem Arbeitsplatz. Foto: Becker&Bredel

Irene Merklinger an ihrem Arbeitsplatz. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Bereits in jungen Jahren hat sich Irene Merklinger, 25, für die verschiedenen Bereiche der Technik und Medizin interessiert und absolvierte schon ein Praktikum bei einem Zahntechniker . Da ihr der Mundbereich nicht abwechslungsreich genug war, entschied sie sich für einen umfassenderen Beruf und fasste den Entschluss, eine dreieinhalbjährige Ausbildung bei Stein & Bayer GmbH in Dillingen zu beginnen. "Aufgrund meines Notendurchschnittes konnte ich meine Ausbildung um ein halbes Jahr verkürzen. Vor meinem Abitur, das ich 2011 am Willi-Graf-Gymnasium in Saarbrücken gemacht habe, habe ich die Mittlere Reife gemacht", erzählt die Ottweilerin.

Weil Medizin und Technik in ihrem Beruf aufeinandertreffen und lateinische Begriffe ein großer Teil der Ausbildung sind, war die Lehre für Irene Merklinger sehr anspruchsvoll.

"Da man jeden Tag eng mit Kunden zusammenarbeitet, darf man davor keine Scheu haben. Durch den Spaß und den Ehrgeiz an der Arbeit habe ich jedes Problem überwunden", sagt die ehemalige Auszubildende. Während ihrer Laufbahn zur angehenden Orthopädenmechanikerin und Bandagistin hat sie überwiegend Prothesen angefertigt. "In meiner Ausbildungszeit durchlief ich den kompletten Werdegang einer Prothese. Zuerst nahmen wir die Maße am Kunden , dann folgte der Abdruck des jeweiligen Stumpfes, und schließlich ging es an die Herstellung", erklärt Merklinger, "es macht mich sehr stolz, den Erfolg meiner Arbeit an den Kunden und ihren Fortschritten sehen zu können." Die 25-Jährige will eventuell schon im Sommer dieses Jahres die Meisterprüfung angehen. Da sie während ihrer Lehre jeden Samstag erfolgreich eine Zusatzausbildung zur Betriebsassistentin absolvierte, wurde ihr bereits der dritte Teil der Meisterprüfung anerkannt.

Welche Pläne sie danach in Angriff nehmen wird, lässt sie noch offen: "Da mein Beruf im Ausland sehr gefragt ist, möchte ich meine Hilfe eventuell in den Kriegsgebieten anbieten. Aber zuerst sammele ich in meinem Beruf noch etwas Erfahrung."

Nach der Abschlussprüfung, in der sie ein Gesellenstück vorbereiten musste, wurde die Ottweilerin fest eingestellt. "Im praktischen Teil der Prüfung gehörte es zu meinen Aufgaben eine Unterschenkelorthese, ein Kreuzstützmieder und ein Soft Socket, Weichwandinnentrichter, in der Sandwichbauweise herzustellen", erklärt sie.

In ihrer Freizeit verabredet sich Merklinger gerne mit ihren Freunden zum Bowling-, Kino- oder Billardabend. "In der Umgebung bei mir zu Hause kann man schön Fahrrad fahren." Weil sie täglich den Zug zur Arbeit nimmt, hat die Orthopädenmechanikerin Gefallen am Lesen gefunden. Am liebsten vertieft sie sich in Thriller.

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