Union-Stiftung: Jo Enzweiler ordnet den Raum

Saarbrücken. Den Raum ordnen, den Raum gestalten: Es scheint, als ob sich diese Mission nicht nur im Rahmen der kleinformatigen Zeichnungen und Papierschnitte erfüllt. Es überträgt sich auch auf den Ort, an dem Jo Enzweiler derzeit zu Gast ist. Nach dem Umbau der oberen Etage hat das Haus der Union-Stiftung an Kontur gewonnen

Saarbrücken. Den Raum ordnen, den Raum gestalten: Es scheint, als ob sich diese Mission nicht nur im Rahmen der kleinformatigen Zeichnungen und Papierschnitte erfüllt. Es überträgt sich auch auf den Ort, an dem Jo Enzweiler derzeit zu Gast ist. Nach dem Umbau der oberen Etage hat das Haus der Union-Stiftung an Kontur gewonnen. Dunkler Boden, helle Wände, dieser Kontrast sorgt auch in den Arbeiten mit Pack- und Tonpapier für Klarheit. Wie man ihn einnimmt, dankt sich der jahrzehntelangen Erfahrung Enzweilers als Künstler und Kunstvermittler.Im "Kunstgarten" neben dem Haus steht die nach einer Zeichnung Enzweilers gefertigte Granitskulptur "Silvacane A 3". Sie gehört zur Serie "Skulptur-Raum-Architektur". Was sie ausmacht, dokumentieren vier Banner im Treppenhaus zur oberen Etage. Sie ordnen die plastischen Arbeiten vor dem Hintergrund der Relief- und Objektarbeiten mit Papier und Pappe in den Zusammenhang seines Werkes ein. Sie zeigen am Beispiel der Gouachen mit ihren überlagernden Farbflächen das Enzweiler seit je her vertraute Prinzip der Kombination. Die aktuelle Werkgruppe greift es erneut auf.

Dabei schließt sich ein Kreis zu Enzweilers Anfängen in den frühen 1960er-Jahren. Damals erprobte er in Holzschnitten und Collagen das Verhältnis der Bildelemente, ordnete sie und erkundete den zwischen den Elementen entstehenden Raum. Jetzt nutzt er erneut dieses Verfahren in der Kombination von Archetypen wie Haus, Fenster und Tor. Wieder bestimmen Form und Zwischenraum im Wechsel von Hell-Dunkelkontrast und Positiv- und Negativfigur die Bildfläche. Immer noch geht es um die Frage, welche Elemente einen Raum schaffen. Das hat Jo Enzweiler souverän in Szene gesetzt und dabei eine neue Facette seines Schaffens gezeigt. sg

Bis 30. Juni. Öffnungszeiten: Mo-Do, 8.30-17 Uhr, Freitag, 8.30-15 Uhr. Katalog: 7 Euro.

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