Sitzerath im Aufstiegstaumel

Tholey. Was für ein Abschied für Spielertrainer Stephan Schneider vom FSV Sitzerath: In seinem letzten Spiel in der sportlichen Verantwortung bei den Grün-Weißen machte der scheidende Trainer (Schneider wechselt zur SG Morscholz-Steinberg) mit seinem Team den Aufstieg in die Fußball-Bezirksliga St. Wendel perfekt

Tholey. Was für ein Abschied für Spielertrainer Stephan Schneider vom FSV Sitzerath: In seinem letzten Spiel in der sportlichen Verantwortung bei den Grün-Weißen machte der scheidende Trainer (Schneider wechselt zur SG Morscholz-Steinberg) mit seinem Team den Aufstieg in die Fußball-Bezirksliga St. Wendel perfekt. Sitzerath setzte sich vor knapp 500 Zuschauern auf dem Rasenplatz in Tholey mit 3:0 (0:0) gegen den SV St. Wendel durch."Das ist einfach unglaublich", sagte Schneider nach dem Schlusspfiff mit Tränen in den Augen, während um ihn herum die Mannschaft mit den mitgereisten Fans feierte. "Die Kameradschaft war in dieser Saison super. Die 18 Leute waren ein eingeschworener Haufen, das war ausschlaggebend, dass wir aufgestiegen sind." Den Trainer lassen sie in Sitzerath nur ungern ziehen, erst recht nach dem Aufstieg. "Stephan war ein Vorbild in allen Bereichen. Er war ein Riesen-Mann für uns", lobte der FSV-Vorsitzende Heribert Feid.

Schneider selbst war es auch, der Sitzerath im Entscheidungsspiel in Führung gebracht hatte. Per Handelfmeter traf er neun Minuten nach der Pause zum 1:0 für den Tabellenzweiten der Kreisliga A Schaumberg. Zuvor hatte Blau-Weiß-Kapitän Michael Maas einen Schuss von Sitzeraths Martin Krass mit der Hand über die Latte gelenkt. Maas sah folgerichtig von Schiedsrichter Markus Weiskircher (Stennweiler) Rot. Mit einem Spieler weniger wäre es für St. Wendel schon schwer geworden, die Partie noch zu drehen. Als dann aber zwei Minuten später auch noch SV-Offensivspieler Steffen Lenhardt wegen Meckerns Gelb-Rot sah, war die Begegnung endgültig gelaufen. In der 61. Minute konterte Sitzerath, Martin Krass tauchte frei vor dem Gehäuse auf und überlupfte St. Wendels Schlussmann Jens Witkowski zum 2:0. Fünf Minuten später erhöhte Sven Seimetz nach einem Konter auf 3:0.

Der Sieg des FSV war insgesamt gesehen verdient, weil die Grün-Weißen schon über weite Strecken der ersten Hälfte mehr Ballbesitz hatten. Aber wer weiß, wie die Begegnung gelaufen wäre, wenn St. Wendel zwei Riesenmöglichkeiten zum Führungstreffer genutzt hätte: In der 32. Minute schoss Lenhardt nach einem Zuspiel von Kevin Wolf aus elf Metern haarscharf am langen Eck vorbei, 120 Sekunden später zischte ein Schuss von Kevin Wolf ebenfalls nur haarscharf am Pfosten vorbei.

So triumphierte aber am Ende Sitzerath, und schon zehn Minuten vor dem Schlusspfiff begannen die Feierlichkeiten. Die Fans skandierten "Oh, wie ist das schön" und "Nie mehr Kreisliga". Besonders groß wurde der Jubel, als sich Spielertrainer Schneider kurz vor dem Ende selbst auswechselte. Schon als er zur Bank kam, musste der Trainer die ersten Bierduschen über sich ergehen lassen, nach dem Abpfiff kamen weitere hinzu. Während Sitzerath auf dem Platz feierte, saßen die St. Wendeler Spieler in sich zusammengesunken am Rande des Spielfelds. "Ich kann jetzt nichts sagen. Die Enttäuschung ist einfach zu groß", erklärte SV-Trainer Frank Lenhardt kopfschüttelnd.

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