Teure Fastnacht

Völklingen. Die Diskusssion um Nutzungsgebühren für städtische Hallen in Völklingen hat begonnen. Dazu hat sich nun Harald Koch, Vorsitzender der Geislauterner Karnevalsgesellschaft "Die Braddler", aus Sicht der Fastnachter und kulturtreibenden Vereine zu Wort gemeldet

 Die Jugendgarde der Geislauterner Braddler im vergangenen Jahr bei ihrem Schautanz in Meerjungfrau-Kostümen. Foto: Jenal

Die Jugendgarde der Geislauterner Braddler im vergangenen Jahr bei ihrem Schautanz in Meerjungfrau-Kostümen. Foto: Jenal

Völklingen. Die Diskusssion um Nutzungsgebühren für städtische Hallen in Völklingen hat begonnen. Dazu hat sich nun Harald Koch, Vorsitzender der Geislauterner Karnevalsgesellschaft "Die Braddler", aus Sicht der Fastnachter und kulturtreibenden Vereine zu Wort gemeldet.

So ganz umsonst, sagt Koch, sei die Nutzung der städtischen Hallen in Völklingen schon im Moment nun ja auch nicht. Der Karnvealsverein dürfe ("der Stadt sei Dank") zum Training einen Gymnastikraum in der Schlossparkschule nutzen. Hier fielen Stromkosten an, die die Stadt übernehme. Geduscht werde aber zu Hause.

809 Euro an die Stadt

Im großen Saal in dem Gebäude halte der Verein übers Jahr zwei Veranstaltungen ab: eine Kappensitzung und einen Kindermaskenball. Für diese Veranstaltungen zahle er an die Stadt einen Betrag, der sich nach dem Getränkeumsatz richte. Vergangenes Jahr seien dies insgesamt 809 Euro für die beide Veranstaltungen gewesen. Diese Lösung fänden die Braddler insgesamt fair: "Geringer Umsatz - kleinere Rechnung der Stadt, hoher Umsatz - höhere Rechnung."

Nun müsse man aber mal die Gesamtkosten solcher Veranstaltungen rechnen. Für Orden seien rund 500 Euro anzusetzen, als Gema-Veranstaltungsgebühr 473 Euro, als Gema-Jahresprämie nochmals 265 Euro, für Versicherung 385 Euro, für Musik 250 Euro, für Plakate und Dekoration rund 300 Euro. Dabei seien die laufenden Kosten für Garden, Tanzgruppen und weiteres noch nicht gerechnet.

Harald Kochs Fazit: "Die Zeiten wo man bei den Sitzungen noch etwas verdient hat, sind schon lange vorbei." Ein kleiner Verein komme da schnell an die Grenze der Belastbarkeit. Man müsse jeden Cent zusammen kratzen, um den Verein am Leben zu erhalten.

Wennn eventuell weitere Belastungen hinzukämen, werde man überlegen, ob und warum man sich das noch in seiner Freizeit noch antue. Gegenwärtig laute die Antwort: "Weil es riesig Spass macht, mit jungen Menschen zu arbeiten." Aber auch das werde, wenn der Verein nicht mehr finanzierbar sei, dann wohl irgendwann aufhören, warnt Harald Koch. red

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