Mit Kampf, Wille und viel Glück

Wadern. Totgesagte leben länger. Im ersten Halbfinale des 28. Haco-Turniers in der Herbert-Klein-Halle in Wadern hätte eine Minute vor dem Ende niemand mehr einen Pfifferling auf ein Weiterkommen des Fußball-Oberligisten Röchling Völklingen gesetzt

Wadern. Totgesagte leben länger. Im ersten Halbfinale des 28. Haco-Turniers in der Herbert-Klein-Halle in Wadern hätte eine Minute vor dem Ende niemand mehr einen Pfifferling auf ein Weiterkommen des Fußball-Oberligisten Röchling Völklingen gesetzt. Der war gegen den überraschend ins Halbfinale vorgedrungenen Verbandsligisten SV Preußen Merchweiler zwar über weite Strecken die bessere Mannschaft, doch durch eine Undiszipliniertheit schien sich Völklingen selbst um den Finaleinzug gebracht zu haben.Was war passiert? Völklingen führte durch ein Tor von Sammer Mozain mit 1:0, als Guiseppe Vituzzi vier Minuten vor dem Ende eine Zeitstrafe wegen eines Checks an der Bande erhielt. Merchweiler nutzte die Überzahl knallhart aus. Vassilios Antoniadis und Domenico Rao schossen binnen einer Minute eine 3:1-Führung für die Preußen heraus. Die hatte dann auch bis 31 Sekunden vor dem Ende Bestand. Dann verkürzte Lars Anton für Röchling auf 2:3. Und dann patzte der Außenseiter: Vom Anstoßpunkt weg verlor Merchweiler den Ball, und Völklingen schaffte durch Claudio Meli noch das 3:3. In der Verlängerung erzielte Rao zwar 75 Sekunden vor dem Ende das 4:3 für Merchweiler, doch wieder antwortete Völklingen. Mozain gelang 51 Sekunden vor Schluss das 4:4. Im Siebenmeter-Schießen setzte sich der Oberligist dann schließlich mit 4:2 durch. "Wir sind mit Kampf und Wille zurückgekommen", freute sich Mozain nach dem vielleicht besten und spannendsten Spiel des Turniers.

Aber auch im zweiten Halbfinale gab es tollen Hallenfußball: Saarlandligist SV Hasborn und Oberligist FK Pirmasens lieferten sich einen Kampf auf Augenhöhe. 1:1 stand es nach der regulären Spielzeit, in der Verlängerung verschoss Hasborns Daniel Jung einen Siebenmeter, und anschließend mussten sich die Rot-Weißen im Siebenmeterschießen mit 5:6 geschlagen geben.

Im Finale zweier Oberligisten ging Völklingen durch Tore von Mozain und Sebastian Böhm früh mit 2:0 in Führung. Pirmasens steckte aber nicht auf und kam durch Treffer von Dennis Nagel und Andreas Lechner zum 2:2-Ausgleich.

Würden die Pfälzer das Spiel nun drehen? Nein, Claudio Meli brachte Röchling knapp vier Minuten vor dem Ende wieder in Führung. In den letzten beiden Minuten erhöhten die Hüttenstädter dann durch ein weiteres Tor von Böhm sowie einen Treffer von Oussama Günnaz noch auf 5:2. "Wir haben ein überragendes Finale gespielt", freute sich Mozain. Der Pirmasenser Ex-Profi Sebastian Reinert war dagegen enttäuscht: "Wir waren im Finale zu platt. Jetzt sind wir zum zweiten Mal in Folge Zweiter geworden, vielleicht können wir ja nächstes Jahr mal gewinnen." 2011 war seine Elf im Finale am SV Morbach gescheitert.

Der verabschiedete sich dieses Mal im Viertelfinale durch eine Niederlage im Siebenmeterschießen gegen Merchweiler. Im Viertelfinale war auch für die letzten verbliebenden Kreis-Teams, den SV Losheim (1:3 gegen Hasborn) und die SG Schwemlingen-Ballern (3:4 gegen Völklingen), Schluss. Die gastgebende SG Noswendel-Wadern flog in der Zwischenrunde raus. Kurios: Noswendel-Wadern war punkt- und torgleich mit dem VfL Primstal, so dass ein Siebenmeterschießen über den Viertelfinal-Einzug entscheiden musste. Dieses verlor die SG mit 2:4. "Es ist natürlich sehr bitter so auszuscheiden. Zumal die Mannschaft richtig gut gespielt hatte", sagte SG Trainer Patric Rapin. Die Halle war übrigens wie in den Vorjahren gut besetzt. "Wir sind sehr zufrieden", freute sich Bernd Esch, der zweite Vorsitzende des TuS Wadern. 1471 Zuschauer konnte sein Verein an drei Turnier-Tagen begrüßen. > siehe auch Zahlen "Wir haben ein überragendes Finale gespielt."

Völklingens Sammer Mozain

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