Hochschul-Chefs streben eine Universität der Großregion an

Saarbrücken. Es ist ein ehrgeiziges Vorhaben, dem sich fünf Hochschulen aus vier Ländern verschrieben haben. Die Universität des Saarlandes, die in Nancy, Metz, Luxemburg und Lüttich wollen einen gemeisamen europäischen Campus gründen, eine so genannte Universität der Großregion. Am 17. September gab die Europäische Union grünes Licht für die Projektförderung

Saarbrücken. Es ist ein ehrgeiziges Vorhaben, dem sich fünf Hochschulen aus vier Ländern verschrieben haben. Die Universität des Saarlandes, die in Nancy, Metz, Luxemburg und Lüttich wollen einen gemeisamen europäischen Campus gründen, eine so genannte Universität der Großregion. Am 17. September gab die Europäische Union grünes Licht für die Projektförderung. Über dreieinhalb Jahre sollen nun rund sechs Millionen Euro in den europäischen Campus fließen. Gestern diskutierten im Rahmen des Wissenschaftsforums Saar vier der fünf Präsidenten und Rektoren im Saarbrücker Schloss über das Vorankommen des Projektes. Hinzu kam der Präsident der Trierer Uni, Peter Schwenkmezger, als Präsident der Charte de Cooperation, einer seit 24 Jahren bestehenden Institution, in der Hochschulen im Grenzgebiet zusammenarbeiten. Schwenkmezger sieht in der Universität der Großregion eine qualitative Fortführung der Charte de Cooperation. Der Präsident der Saar-Uni, Volker Linneweber, hält den jetzigen Zeitpunkt für den richtigen für die Uni der Großregion. Im kommenden Jahrzehnt werde eine immer stärkere Konkurrenzsituation im Kampf um die Studenten entstehen. Außerdem mache die europaweite Umstellung auf Bachelor- und Masterabschlüsse eine internationale Zusammenarbeit einfacher. Die Hochschulen wollen daher auf Kooperation statt Konkurrenz setzen. Dem pflichteten Linnewebers Kollegen François Laurent aus Nancy, Rolf Tarrach aus Luxemburg und Luc Johann aus Metz bei. Die Universität der Großregion soll sich nach dem Willen der Hochschul-Chefs im Studienalltag widerspiegeln und nicht nur ein schmucker Titel sein. Die Studienangebote sollen vernetzt werden, die bürokratischen Hürden, die ein Auslandsaufenthalt mit sich bringt, verringert werden. Ein Siegel der Großregion soll die Abschlusszeugnisse zieren. So will die Uni der Großregion Studenten und Dozenten dazu bringen, an den anderen Hochschulen zu studieren und zu lehren. Mit dem gemeinsamen Auftritt wollen die Unis Aufmerksamkeit auch außerhalb der Großregion erzeugen.

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