Hillesheim: Untersuchung offiziell abgeschlossen, doch Fragen bleiben

Hillesheim. Drei Monate Rätselraten über die Ursache der elf Todesfälle im Zusammenhang mit dem Hillesheimer Pflegeheim Katharinen-Stift: Nun soll eine "banale Infektion" die Ursache für die Erkrankungswelle sein. So steht es in dem jetzt von Triers Leitendem Oberstaatsanwalt Jürgen Brauer vorgelegten Abschlussbericht

Hillesheim. Drei Monate Rätselraten über die Ursache der elf Todesfälle im Zusammenhang mit dem Hillesheimer Pflegeheim Katharinen-Stift: Nun soll eine "banale Infektion" die Ursache für die Erkrankungswelle sein. So steht es in dem jetzt von Triers Leitendem Oberstaatsanwalt Jürgen Brauer vorgelegten Abschlussbericht. Möglicherwiese sind die Senioren, die alle auf einer Etage gelebt haben, an einer Infektion mit Streptokokken-Bakterien erkrankt, die nur einer überlebte (wir berichteten). Eine Bewohnerin ist möglicherweise wegen falscher Beatmung im Krankenhaus gestorben. Die Staatsanwaltschaft prüft, ob gegen die behandelnden Ärzte wegen fahrlässiger Tötung ermittelt wird. Gegen die Verantwortlichen des Heimes werde es keine Ermittlungen geben, sagte Brauer. "Ihnen ist kein Vorwurf zu machen." Es gebe keine Hinweise für eine absichtliche oder versehentliche Vergiftung von zwölf Bewohnern, auch auf Pflegemissstände gebe es keine Hinweise. Weil das zuständige Gesundheitsamt in Daun eine Infektion als Ursache der Krankheitswelle im März für unwahrscheinlich gehalten hatte, wurde die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Diese hatte bei neun der Verstorbenen eine Obduktion angeordnet. Eine Leiche war bereits eingeäschert. Ein 89-Jähriger starb an einem Darm-Infarkt, seine Leiche wurde ebenfalls nicht obduziert. Vier Opfer starben laut Obduktion an natürlichen Ursachen, bei fünf der Verstorbenen blieb die Todesursache zunächst ungeklärt. Daher wurde bei ihnen unter anderem nach Hinweisen auf Vergiftungen gesucht. Unklar ist bislang jedoch noch, warum bei den ersten Untersuchungen keine bakteriellen Erreger nachgewiesen werden konnten, diese nun aber als mögliche Ursache der Krankheitswelle gelten. Laut Brauer sei zunächst nur auf die "gängigen Erreger" - etwa Salmonellen - getestet worden. Der zuständige Amtsarzt Volker Schneiders sagte, dass die Erkrankten auch auf andere Bakterien untersucht worden seien. Schneiders nennt das vorliegende Ergebnis "wenig befriedigend", weil die Krankheitsursache immer noch unklar sei, so der Mediziner.

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