Gemeinsame Liebe zum Gypsy-Jazz

Saarbrücken/La Petite Pierre. Marlene Krieger und Wolfgang Krause haben derzeit alle Hände voll zu tun mit der Vorbereitung des nächsten Festivals Jazz-Transfer. Trotzdem werden sich die beiden Macher vom Saarbrücker Jazz-Syndikat Anfang August vom Schreibtisch losreißen, um nach La Petite Pierre zu fahren. Denn in dem kleinen Ausflugsort im Krummen Elsass steigt vom 6. bis 15

Saarbrücken/La Petite Pierre. Marlene Krieger und Wolfgang Krause haben derzeit alle Hände voll zu tun mit der Vorbereitung des nächsten Festivals Jazz-Transfer. Trotzdem werden sich die beiden Macher vom Saarbrücker Jazz-Syndikat Anfang August vom Schreibtisch losreißen, um nach La Petite Pierre zu fahren. Denn in dem kleinen Ausflugsort im Krummen Elsass steigt vom 6. bis 15. August das jährliche Festival "Au grès du jazz", mit dessen Machern Krieger und Krause einen engen Austausch pflegen. "Der besteht nicht darin, dass wir zur gleichen Zeit die gleichen Gruppen buchen, sondern dass wir musikalisch auf einer Wellenlänge sind und versuchen, uns Anregungen zu geben", sagt Wolfgang Krause. Gemeinsam ist den Saarbrückern und Elsässern etwa die Liebe zum Gypsy-Jazz. Bireli Lagrene, der "beste Gypsy-Gitarrist von allen" (Krause), sei Stammgast in La Petite Pierre, seine Konzerte hätten geradezu Volksfestcharakter. Jedes Mal aber komme er mit einem anderen Solisten, diesmal mit Costel Nitescu an der Violine. Zum 100. Geburtstag von Django Reinhardt ist der Gypsy-Jazz-Schwerpunkt des Festivals besonders üppig. Erwartet werden fünf Formationen, darunter das "Romane Django forever Quartet" und das "Mandino Reinhardt Quartet". In Frankreich seien Jazzfestivals viel offener für andere Strömungen, sagt Krause. Ein "African Bluesman" wie Salif Keita (8. August), der Star aus Mali, lasse sich da problemlos ins Jazzprogramm integrieren. Ebenso die "Amsterdam Klezmer Band" (10. August) und Goran Bregovic (7. August), der mit seiner Hochzeits- und Beerdigungsmusik in den Filmen von Kusturica die weltweite Begeisterung für Balkankapellen losgetreten hat. Für die Saarbrücker wäre dieser Star viel zu teuer. Doch Lagrene hatten sie schon da, auch seinen Stammsaxophonisten Frank Wolf. Der Straßburger gehöre zur "guten französischen Jazzschule, um die wir uns immer bemühen", sagt Krause. Sein heißer Tipp: Tigran Hamasyan (13. August). Der aus Armenien stammende Pianist werde in Paris als Mega-Star gehandelt. 40 der 600 Dorfbewohner stemmen das Festival und schleppen eigenhändig die 1200 Stühle auf den Schlossplatz. Ein bewundernswertes Engagement, findet Krause. sbu

Auf einen BlickFestivals "Au grès du jazz" in La Petite Pierre: 6. August: Louis Sclavis Quintett.7. August: Gregory Ott feat. Frank Wolf und Goran Bregovic.8. August: Salif Keita und Mandino Reinhardt Quartett.9. August: Les Célestins.10. August: Amsterdam Klezmer Band.11. August: Charles Mingus Little Box.12. August: Filmkonzert "The Mark of Zorro" mit Bruno Regnier.13. August: Tigran Hamasyan Aratta Rebirth.14. August: Cédric Loeffler Trio /Romane Django forever Quartet.15. August: Bireli Lagrene Gipsy Trio feat. Costel Nitescu und Yorgui Loeffler Quartett. sbu

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