Flic Flac brauchte keinen Sanitäter

Saarbrücken. Eine Großveranstaltung ohne Hilfsdienste vor Ort, darüber hat sich Leser-Reporterin Sabine Ratke geärgert. Ihre Mutter Ulrike stürzte auf dem Weg zum Circus Flic Flac und zwar vor dem Messegelände, brach sich dabei das Handgelenk (SZ-Bericht vom 29. Dezember)

 Bei den Vorstellungen des Circus Flic Flac in Saarbrücken waren keine Sanitäter vor Ort. Foto: Flic Flac

Bei den Vorstellungen des Circus Flic Flac in Saarbrücken waren keine Sanitäter vor Ort. Foto: Flic Flac

Saarbrücken. Eine Großveranstaltung ohne Hilfsdienste vor Ort, darüber hat sich Leser-Reporterin Sabine Ratke geärgert. Ihre Mutter Ulrike stürzte auf dem Weg zum Circus Flic Flac und zwar vor dem Messegelände, brach sich dabei das Handgelenk (SZ-Bericht vom 29. Dezember). Auf Anfrage der Saarbrücker Zeitung in der vergangenen Woche bei der Stadt Saarbrücken, recherchierteBürgerreferent Robert Mertes den Vorfall, klärte Fragen, warum keine Sanitäter vor Ort waren und wer für den Unfall haftet.Zur Auflage machte die Stadt, dass die Strecke auf dem Messegelände bis zum Zirkuszelt gut beleuchtet sein muss, teilte Mertes nun mit. Für den Bereich vor dem Messezentrum habe die Stadt Gleiches nur als Empfehlung ausgesprochen. Und genau dort, bei der Unterführung, ist Ulrike Ratke gestürzt. Fachleute der Stadt haben den Bereich nun unter die Lupe genommen, erklärte Mertes. Und nach ersten Einschätzungen sei die 35 Meter lange Unterführung ausreichend ausgeleuchtet. "Dennoch werden wir den Bereich überprüfen und falls notwendig verbessern", erläuterte der Bürgerreferent.

Ratkes Verletzungen schienen zunächst nicht schlimm, dennoch wollte die Tochter an diesem Abend zur Sicherheit einen Sanitätsdienst aufsuchen. Verärgert habe sie festgestellt, dass es vor Ort keine Ersthelfer gab. "Wir konnten vom Veranstalter keinen Sanitätsdienst als Auflage fordern", erklärte Mertes. Die gesetzlichen Vorgaben schrieben erst ab einer Besucherzahl von 1500 Menschen eine Brandsicherheitswache und einen Sanitätsraum vor. Der Zirkus habe Veranstaltungen mit bis maximal jeweils 1400 Besuchern beantragt, was die Bauaufsicht auch zugelassen habe.

Da die Schmerzen in der Hand stärker wurden, forderte Ratke damals einen Rettungswagen an, der die Mutter ins Krankenhaus brachte. Sind der Saarbrückerin dadurch Kosten entstanden, sollte sie bei der Stadt und dem Zirkus gleichermaßen klären lassen, ob eine Übernahme der Kosten möglich sei, rät Mertes. Er reagierte außerdem auf die Kritik von Zirkussprecherin Gabi Kastein, wonach die Stadt das Parken auf dem Gelände verboten habe. "Flic Flac hatte nicht das erforderliche Parkkonzept vorgelegt", sagte der Bürgerreferent. Ein Konzept sei jedoch wichtig, um zu gewährleisten, dass Rettungswege und Feuerwehrzufahrten jederzeit frei blieben. hth

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