Drei Männer streiten um den richtigen Kurs für Kleinblittersdorf

Kleinblittersdorf. 9853 Kleinblittersdorfer entscheiden am Sonntag, wer ab 1. Mai 2010 die Gemeindeverwaltung leitet: der parteilose Amtsinhaber Stephan Strichertz (Foto: SZ), 48, den die CDU unterstützt, der Sozialdemokrat Bernd Dick (Foto: SZ), 50, oder der Grüne Günter Melchior (Foto: Becker&Bredel), 50

Kleinblittersdorf. 9853 Kleinblittersdorfer entscheiden am Sonntag, wer ab 1. Mai 2010 die Gemeindeverwaltung leitet: der parteilose Amtsinhaber Stephan Strichertz (Foto: SZ), 48, den die CDU unterstützt, der Sozialdemokrat Bernd Dick (Foto: SZ), 50, oder der Grüne Günter Melchior (Foto: Becker&Bredel), 50.

Die Entscheidung ist auch eine Abstimmung darüber, wie die drei Bewerber nach Ansicht der Bürger mit den großen Themen an der Oberen Saar umgehen: Thermalbad, Tourismus, Energiegewinnung.

Strichertz unterzeichnete gerade den Vertrag mit Thermalbad-Investor Andreas Schauer. Strichertz' Konkurrenten sehen vertane Chancen. Dick mahnt eine enge Verbindung des Kurgeländes mit der Gemeinde an, will dass die Manager, die sich dort fit machen lassen, auch Kaufkraft an der Oberen Saar bringen. "Da haben wir noch Hausaufgaben zu erledigen."

Melchior wirft Strichertz und dem Gemeinderat vor, bei den Plänen für den Gesundheitspark ohne Not Gestaltungsmöglichkeiten aus der Hand gegeben zu haben. Nun hätten die Investoren das Wort. Für Strichertz ist klar, dass die Gemeinde noch viel zu tun hat, bis im Herbst 2011 der Kurbetrieb beginnt. Für ihn ist das 40-Millionen-Euro-Vorhaben "Plattform für 200 qualifizierte Arbeitsplätze".

Ob und wie erneuerbare Energien Jobs und Investitionen bringen, sorgt seit Jahren für Streit. Etwa darüber, ob ein Photovoltaikkraftwerk zur Stromgewinnung aus Sonnenkraft auf eine Freifläche bei Bliesransbach gehört. Ein Vorhaben, auf das Strichertz nicht fixiert ist, wie er versichert, das er aber nicht ausschließt. Dick sieht gute Alternativen zur Freifläche wie Dächer oder Gemeindegelände und will einen runden Tisch für Standortentscheidungen. Melchior findet: "Solaranlagen auf Freiflächen bringen nichts."

Wer gewinnt, muss ab Mai 2010 in einem deutlich bunteren Gemeinderat um Mehrheiten werben. Dort werden nicht mehr nur CDU, die mit 19 Ratsmitgliedern die Mehrheit hat, und SPD (14 Sitze) den Kurs der Fünf-Dörfer-Kommune bestimmen und zu 87 Prozent die Beschlüsse gemeinsam tragen. Im nächsten

Rat sind wohl auch FDP, Grüne und Linkspartei vertreten. ole

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