Ansturm auf Rares und Kurioses

Homburg · Etwas weniger Anbieter, dafür mehr internationale Interessenten: Der Floh- und Antiquitätenmarkt am Homburger Forum strotzte vor Raritäten. Unter das Angebot mischten sich auch einige kuriose Waren.

 Der Floh- und Antiquitätenmarkt war im Urlaubsmonat August Ziel vieler Besucher. 800 Händler waren vor Ort. Foto: Michael Schneider

Der Floh- und Antiquitätenmarkt war im Urlaubsmonat August Ziel vieler Besucher. 800 Händler waren vor Ort. Foto: Michael Schneider

Foto: Michael Schneider

Bei hochsommerlichen Temperaturen war der Floh- und Antiquitätenmarkt am Forum Ziel vieler Besucher. Gerade der Markt in der Urlaubszeit wird von Vielen zum Stöbern und Handeln aufgesucht. Mit rund 800 Händlern lag die Zahl zwar unter den Rekordwerten früherer Jahre, aber sie war dennoch respektabel. "Es gibt eine Vielzahl von Veranstaltungen in der Region, vor diesem Hintergrund sehen 800 Händler sehr gut aus", sagte Marktleiter Christoph Neumann von der Homburger Kultur GmbH.

Leer geblieben waren diesmal etliche Plätze, die mit Nummern versehen sind. Das deutete darauf hin, dass sich Händler mit Jahres-Abo in der Urlaubszeit wohl zu einer Reise verabschiedet hatten. Unterstrichen wurde diese Vermutung von der Vielzahl der Händler auf der Grünfläche zwischen dem Forum und dem Hallenbad. "Hätte ich gewusst, dass einige Stammhändler nicht kommen, wäre ich auf die befestigte Fläche am Forum gegangen", sagte Monika Buchheit und nahm sich vor, nächstes Mal zu schauen, ob dort was frei geblieben ist.

Hummel-Figuren fanden das Interesse vieler Flohmarkt-Besucher. Die Originale haben ihren Preis, und hier bestand die Hoffnung, ein paar Euro von der Preisvorstellung der Anbieterin aus Trier herunter zu handeln.

Ins Schwitzen geraten konnte man an einem Stand, der hauptsächlich Winterbekleidung anzubieten hatte. "Nur Mut, junge Frau, der nächste Winter kommt bestimmt", rief der Händler einer Besucherin zu. Die aber war von Stiefeletten mit Fellbesatz und warmem Futter nicht wirklich zu überzeugen und winkte dankend ab.

Zur Jahreszeit passende Sachen gab es aber auch auf dem Flohmarkt. Da wechselte das laut Anbieter schwenkertaugliche Hawaii-Hemd für drei Euro den Besitzer.

Nur als Dekoration taugte wohl noch ein Ventilator der französischen Marke "Calor". Mit seinen blechernen Flügeln und dem nicht kindersicheren Gitter darum wäre ein Kauf schon fragwürdig gewesen. Und der Motor war für 110 Volt Netzspannung ausgelegt. Nicht für gut zu gebrauchen. Über 50 Jahre alt war ein Kofferradio der Marke Simonetta. Das Teil war im Jahr 1959 bei Quelle bestellt worden und hat das Versandhaus überlebt. Die Original-Quittung ebenfalls.

"Very nice" fanden zwei Amerikanerinnen den Homburger Flohmarkt. Mit Kindern und Hund unternahmen sie einen Streifzug und wurden fündig. Einen Spiegel aus den 70-er Jahren und eine altmodische Weltkarte trugen die Käuferinnen stolz zu ihrem Wagen.

Ihnen machte das bunte Sammelsurium sichtlich Freude, vor allem beeindruckte sie, was da alles beieinander auf Käufer wartete. Ein Mountainbike, ein Bollerwagen, ein Sauerkrauthobel, Bügelflaschen von Karlsberg und ein großer Strauß gelber Plastikblumen in einem verchromten Eimer, das war ganz nach dem Geschmack der Besucherinnen in Sachen "Flea Market".

Schön poliert wurden Modellautos von Siku angeboten, die heute zumeist gesuchte Sammlerstücke sind. Mancher Mercedes oder Opel Rekord von 1963 kostete vor 50 Jahren mit 1,50 Mark einen Teil vom Taschengeld. Ein gut erhaltenes Exemplar vom VW-Käfer in ADAC Dekor und mit intakter Funkantenne ist nicht unter 300 Euro zu haben, auch auf dem Flohmarkt.

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