Graffiti am Staden Die Graffitiwand am Staden wird neu bemalt

Saarbrücken · Ende des Monats treffen sich Sprüher, um die 1800 Quadratmeter zu gestalten. Alte Kunstwerke werden überpinselt.

 Dieses Foto entstand 2008 an der Wand gegenüber dem Staden.

Dieses Foto entstand 2008 an der Wand gegenüber dem Staden.

Foto: BeckerBredel

Eine Mauer trennt meistens. Die Mauer entlang der Stadtautobahn gegenüber dem Staden, die Graffiti-Künstlern als „Hall of Fame“ gilt, verbindet. Und sie macht Freude. 1800 Quadratmeter groß ist die Fläche. Damit gehört die Wand am Staden zu einer der größten legalen Graffitiflächen in Deutschland. Für ihre Legalisierung engagierte sich 2002 der damalige Verein „Saargebeat“. Der Verein bestand aus Musikern, Künstlern und Sympathisanten der saarländischen HipHop-Szene. Im August 2002 wurde die Mauer mit Unterstützung des damaligen Stadtverbands Saarbrücken, des heutigen Regionalverbands also, der Landeshauptstadt und des saarländischen Wirtschaftsministeriums eingeweiht.

Seitdem entwickeln junge Leute immer neue Kunstwerke auf Beton, machen die Mauer zum Blickfang. In den kommenden Tagen sollen neue Graffiti entstehen. Das Jugendamt des Regionalverbands lädt wieder zu einem „Urban Art Meeting“ ein. Maßgeblich an der Organisation beteiligt sind erstmals der Jugend-Kultur-Verein labelm sowie der Verein Usus. Unter dem Titel „Graffiti Jam“ wird das 15-jährige „legale“ Bestehen der „4560“, wie die Mauer in Szene-Kreisen heißt, als öffentliche Leinwand gefeiert.

Aus diesem Anlass reisen von Freitag, 25. August, bis Sonntag, 27. August, über 70 nationale und internationale Graffiti-Künstler an, um die Wand mit frischen Kunstwerken zu überziehen. Am Freitag ab 14 Uhr sind unter anderem „The Weird & Sumo“ (Deutschland und Luxemburg), das „MHTeam“ (Frankreich, Belgien, Deutschland, Schweiz) sowie „Faulty Inc.“, „Crackheadz“, „Urban Spray Boys“ und „Trailerparkboys“ aus Saarbrücken bei der Arbeit.

Wie bereits beim Treffen 2012 wird an der Mauer am Leinpfad von DJs Musik gemacht. Vor Ort gibt es zudem die Möglichkeit, am Samstag an einem Graffiti-Workshop von labelm teilzunehmen. Neben dem „Graffiti Jam“ als Haupt­event am Staden wird am Freitag,  25. August, um 19 Uhr die Pop-up-Show im Garelly-Haus eröffnet. Gezeigt werden Siebdrucke der teilnehmenden Sprayer. Die Ausstellung ist auch am Samstag und Sonntag ab 14 Uhr geöffnet. Wer mit den Künstlerinnen und Künstlern abseits des Leinpfades ins Gespräch kommen möchte, der kann die „After Jam Party“ im Silodom am Osthafen besuchen. Getanzt, geplauscht und gefeiert wird hier ab 23.30 Uhr.

Bereits am Dienstag, 22. August, wird die Mauerfläche am Leinpfad zur Vorbereitung auf das Event komplett einfarbig grundiert. Wer sich die alten Kunstwerke noch anschauen will, hat dazu also nur noch ein paar Tage Zeit. Die Vorarbeiten leisten Mitarbeiter der Mercedes-Benz Bank im Rahmen eines Zeitspendetages. Weitere Unterstützer sind das Kulturamt der Stadt Saarbrücken, die Sparkasse Saarbrücken sowie die Villa Lessing.

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