Grünes Licht für Bauprojekt der Lebenshilfe

Kleinblittersdorf · Die Lebenshilfe Obere Saar darf in Kleinblittersdorf zwischen Kloppstraße und Wintringer Straße auf einem noch unbebauten Grundstück einen Gebäudekomplex für bis zu 40 Menschen mit Behinderungen errichten.

Nachdem der Ortsrat von Kleinblittersdorf einstimmig den vorhabenbezogenen Bebauungsplan für das neue Wohnhaus der Lebenshilfe Obere Saar gebilligt hat, kam der Gemeinderat am Dienstag zum gleichen einstimmigen Ergebnis. Die Lebenshilfe darf zwischen Kloppstraße und Wintringer Straße bauen. Wie schon im Ortsrat so äußerten auch bei der Gemeinderatssitzung Anwohner deutlich ihre Bedenken. Es ging unter anderem um das Vorgehen der Lebenshilfe , der Gemeindeverwaltung und der Räte. Die Bürger fühlen sich überrumpelt, weil sie erst wenige Tage vor der Sitzung des Ortsrates aus dem Gemeindeblatt von dem Vorhaben erfuhren. Klaus Posselt, der kaufmännische Leiter der Lebenshilfe , dazu: "Ich bin Kleinblittersdorfer und hätte niemals gedacht, dass unser Projekt einen solchen Wirbel verursachen würde. Wir wollen die Anwohner bei der ganzen Sache mit ins Boot nehmen und bei der Gestaltung des Projektes auch nach ihrer Meinung fragen." Am Mittwoch, 13. Juli, 19 Uhr, gibt es eine Anwohnerversammlung im katholischen Pfarrheim. Die Bürger befürchten deutlich mehr Verkehr in ihren Straßen, eine noch angespanntere Parkplatzsituation und einen Gebäudeklotz vor ihren Fenstern. "Es wird kein Gebäudeklotz, zudem bekommt das Haus ein Flachdach und ist damit niedriger als Häuser, die im Bebauungsplan möglich gewesen wären. Zudem wollen wir das Dach begrünen, Stellplätze für die Anwohner errichten und einen maroden Weg hinter dem geplanten Gebäude erneuern", sagte Klaus Posselt in der Sitzung des Gemeinderates weiter. Da keiner der Menschen, die in das neue Gebäude einziehen, einen Führerschein hat, sieht Posselt auch keinen Grund, warum die Verkehrssituation dramatisch werden sollte. Der zweite deutliche Streitpunkt im Rat war der geplante Anbau an das historische Rathaus von Kleinblittersdorf . Das gemeindeeigene Gebäude in der Alten Schulstraße, in der auch der Rat tagt, soll für 1,7 Millionen Euro an einen Investor verkauft werden. Ein zweites Gemeindegebäude gegenüber dem Historischen Rathaus in der Rathausstraße soll an die Gemeindewerke von Kleinblittersdorf verkauft werden. "Mit den Verkaufserlösen und einer Förderung könnten wird den Anbau an das Historische Rathaus komplett finanzieren und hätten dann alle Behördengänge und den Sitzungssaal des Gemeinderates unter einem Dach", erklärte Bürgermeister Stephan Strichertz.

Bürger protestierten deutlich gegen Verkauf der Gemeindegebäude, zumal im Gebäude gegenüber dem historischen Rathaus das Rote Kreuz und die Bücherei ihre Heimat haben. "Das Rote Kreuz wird seinen Raum behalten und bekommt zusätzlich noch das ehemalige Gemeindearchiv dazu. Auch für die Bücherei werden wir eine Lösung finden", erklärte Strichertz. Der Rat entschied sich grundsätzlich für das Projekt mit Häuserverkauf und Anbau - aber im August soll es noch eine Sitzung zu Details geben.

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