Stadt Blieskastel wird das Grundstück am Weiher nicht verkaufen

Blieskastel. Viel Lärm um nichts? Die Volksseele in Niederwürzbach hatte wieder einmal "gekocht", die Ortsratssitzung am vergangenen Dienstag war erneut - wie schon bei der Diskussion um den Verbrauchermarkt - mit über 60 Zuhörern aus der Bevölkerung auf unerwartet großes Interesse gestoßen

Blieskastel. Viel Lärm um nichts? Die Volksseele in Niederwürzbach hatte wieder einmal "gekocht", die Ortsratssitzung am vergangenen Dienstag war erneut - wie schon bei der Diskussion um den Verbrauchermarkt - mit über 60 Zuhörern aus der Bevölkerung auf unerwartet großes Interesse gestoßen. Und dann gab es sowohl im Orts- wie am Donnerstagabend auch im Stadtrat einen breiten Konsens. Das einfache Fazit lautet: Die Stadt wird das Gelände am Niederwürzbacher Weiher ("Badeplatz") nicht veräußern. Vorausgegangen war eine sogenannte Bauvoranfrage für ein zweigeschossiges Restaurant mit großer Terrasse zum Weiher hin (wir berichteten).Grundsätzlich ist bei einer solchen Bauvoranfrage von der zuständigen Baubehörde beim Saarpfalz-Kreis zu klären, ob ein Grundstück nach gültigem Baurecht bebaubar ist. Die Stadt wird bei diesem Verfahren - neben mehreren anderen Behörden - zu einer Stellungnahme aufgefordert. Diese Stellungnahme der Stadt bezieht sich rein auf die rechtliche Zulässigkeit. Es handelt sich bei diesem Vorgehen um ein Routineverfahren. CDU-Fraktionsvorsitzender Holger Schmidt erklärte die Bauvoranfrage in der Stadtratssitzung für "obsolet". Man habe sich mit den Würzbacher CDU-Kollegen verständigt, die sich klar gegen den Verkauf dieses Grundstückes ausgesprochen hätten. CDU-Fraktionschef im Ortsrat Stefan Stemmler hatte wie die Würzbacher SPD- und CDU-Kollegen bereits in der Ortsratssitzung erklärt, das Gelände stehe "nicht zur Disposition".

Achim Jesel, Fraktionschef der SPD-Stadtratsfraktion, zeigte sich indes "verwundert", dass die Bauvoranfrage nicht auf der Tagesordnung des zuständigen Ausschusses gestanden habe, wie das "Usus" sei. Er stellte heraus, die Liegewiese sei "ein Herzstück am Weiher". Jesel fragte zudem nach, ob der mögliche Bauherr bei der Bürgermeisterin bereits vorstellig gewesen sei und man ihm "Signale zur Unterstützung" gegeben habe. Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener erklärte, dass der Bauherr bei ihr vorstellig geworden sei und ihr sein Konzept erläutert habe. Sie habe jedoch kein Wohlwollen signalisieren können: "Ich kann diese Frage einem Antragsteller doch nicht aus dem Stehgreif beantworten und der Bauvoranfrage oder dem Votum des Rates vorgreifen", bekräftigte die Amtschefin.

Gleichwohl forderte Achim Jesel "endlich ein touristisches Konzept" ein, wie man den Weiher im Rahmen eines sanften Tourismus im Rahmen der Biosphärenregion weiter entwickeln könne. Die Entscheidung des Rates, das Grundstück nicht zu verkaufen, wurde von den etwa 30 Zuhörern aus Niederwürzbach mit Applaus quittiert.

Schon einmal, vor 22 Jahren, hatte es eine ähnliche Bauvoranfrage gegeben. Damals wollte ein Hotelier am Weiherrand Ferienhäuser errichten. Seinerzeit hatte es in der Würzbachhalle eine große Bürgerversammlung mit über 350 Besuchern gegeben, die sich mehrheitlich gegen die Pläne des Investors aussprachen. Die damalige Mehrheit im Ortsrat hatte dem Projekt seinerzeit zugestimmt, was zu großen politischen Verwerfungen im Ort geführt hatte. ers

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