Deutscher Nachhaltigkeitspres St. Ingbert ist mit Nachhaltigkeit Spitze

St. Ingbert/Düsseldorf · Am Freitag wurde der Deutsche Nachhaltigkeitspreis verliehen. Auch St. Ingbert war für sein ökologisches Engagement nominiert.

 Peter Gaschott, Marika Flierl, Melanie Fritsch, Thomas Debrand, Umweltminister Reinhold Jost, Dunja Sauner, Oberbürgermeister Hans Wagner, Landrat Theophil Gallo, Monika Conrad und Michael Quiring (von links) bei der Verleihung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises in Düsseldorf.

Peter Gaschott, Marika Flierl, Melanie Fritsch, Thomas Debrand, Umweltminister Reinhold Jost, Dunja Sauner, Oberbürgermeister Hans Wagner, Landrat Theophil Gallo, Monika Conrad und Michael Quiring (von links) bei der Verleihung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises in Düsseldorf.

Foto: Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis

Für den ersten Platz hat es am Ende nicht gereicht, aber dennoch war es für Oberbürgermeister Hans Wagner und seine Kollegen der Stadtverwaltung am Freitag ein ganz besonderer Abend im Düsseldorfer Maritim Hotel. Denn St. Ingbert war in der Kategorie „Städte mittlerer Größe“ für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis nominiert (wir berichteten). Die Konkurrenz war stark, unter 55 Bewerbern schaffte es die Stadt auf einen Podiumsplatz, neben dem Gewinner Geestland (Niedersachsen) und Herten (Nordrhein-Westfalen). Seit zehn Jahren prämiert die Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis (DPN) die Gechätfsmodelle von morgen und die besten Ideen für Städte der Zukunft und Forschung, die den Wandel zu nachhaltigem Leben und Wirtschaften möglich machen, heißt es in einer Presseerklärung. In einer opulenten Gala wurden nun Kommunen, Unternehmen, Projekte, Produkte sowie Persönlichkeiten für ihr ökologisches und soziales Engagement ausgezeichnet.

„In St. Ingbert reden wir nicht nur über Nachhaltigkeit, wir leben sie“, lautete das Motto, als zwei Jury-Mitglieder der Stadt im Sommer dieses Jahres einen Besuch abstatteten. Ob das Jahr der Bienen, die vielen Projekte der Volkshochschule, die Tatsache, dass die kommunalen Gebäude am Nahwärmenetz des Biomassheizwerks angeschlossen sind, die Förderung der E-Mobilität, oder das bewusste Einbeziehen der Bürger – St. Ingbert erfüllt den Nachhaltigkeitsgedanken und sicherte sich damit eine Nominierung.

In edlem Ambiente und bester Gesellschaft – schritten die Vertreter der Stadt immerhin gemeinsam mit Königin Mathilde von Belgien und Forscherin Jane Goodall über den roten Teppich – fieberten sie der Jury-Entscheidung entgegen, erklärt OB Wagner im Gespräch. Gemeinsam mit den Bürgermeistern von Geestland und Herten habe er auf einem Sofa gesessen, während kurze Einspieler über das Engagement und die Projekte der jeweiligen Kommune die Gäste und Zuschauer informierten. Dabei sei aber, so Wagner und weitere Mitglieder der Stadtverwaltung, der Fokus zu wenig auf St. Ingberts Rolle und Bedeutung in der Biosphäre gelegt worden. „Von ‚am Rande der Biosphäre gelegen’ war die Rede. Vielleicht haben wir im Vorfeld nicht genau rübergebracht, was wir alles machen“, so Thomas Debrand, Wirtschaftsförderer der Stadt St. Ingbert. „Es läuft sehr viel. Wir haben der Jury wohl kein griffiges, eindeutiges Konzept geliefert“, erklärt Peter Gaschott, Pressesprecher der Stadt. Welche Kriterien nun letztlich für die Jury entscheidend waren, das habe sich den Mitglieder der Stadtverwaltung nicht erschlossen.

Und dennoch, auch wenn es für den ersten Platz nicht reichte, OB Wagner ist sehr stolz unter den Top Drei zu sein und eventuell auch einen Impuls für andere saarländische Städte geben zu können, damit diese sich vermehrt der Nachhaltigkeit widmen. Aber – „wir greifen wieder an“. Auch im nächsten Jahr wolle sich St. Ingbert bewerben.

Vor der Preisverleihung konnten die Vertreter St. Ingberts an diversen Vorträgen teilnehmen. Die „Ein-Euro-Brille“ mit einem leichten, flexiblen Federstahlrahmen habe OB Wagner beispielsweise sehr beeindruckt. Sie ist konzipiert für arme Menschen auf der Welt, die bisher keinen Zugang zu Brillen hatten und wird von den Menschen vor Ort selbst hergestellt und verkauft. Oder ein deutsches Start-Up, dass aus Holz Oberbekleidung herstellt. Die Anzahl an Ideen sei unbegrenzt und man wünsche sich, dass die Bürger selbst Vorschläge hinsichtlich Nachhaltigkeit unterbreiteten, so Wagner.

 Rund 1200 Gäste waren zur Verleihung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises ins Düsseldorfer Maritim Hotel geladen.

Rund 1200 Gäste waren zur Verleihung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises ins Düsseldorfer Maritim Hotel geladen.

Foto: Ralf Rühmeier

Im kommenden Jahr, „dem Jahr der Nachhaltigkeit“, plant die Stadtverwaltung außerdem einen Nachhaltigkeitsbeauftragten zu benennen, der als Ansprechpartner für Bürger und Unternehmen da sei.

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