Roundabout-Tour Auf musikalischer Kneipentour durch St. Ingberts Innenstadt

St. Ingbert · Wer am Samstagabend zur Roundabout-Tour durch St. Ingbert aufbrach, musste verschiedene Fähigkeiten mitbringen. Die Liebe zur Musik vorausgesetzt, waren auch bei der 17. Auflage des Kultevents Orientierungs- und Durchhaltevermögen gefragt und die Fähigkeit, Enge und steigende Temperaturen auszuhalten.

 „Century Fox“ begeisterten das Publikum im ehemaligen Café Herrmann mit Meilensteinen der Rockgeschichte.

„Century Fox“ begeisterten das Publikum im ehemaligen Café Herrmann mit Meilensteinen der Rockgeschichte.

Foto: Cornelia Jung

Gerade in „Martins“ Cocktailbar, erstmals beim Kneipenfestival dabei, in Eislers Bierstube, dem SoHo, dem Millenium oder dem „Felsenkeller“ konnte man einen Blick auf die Musiker erst dann erhaschen, wenn man sich mutig ins Getümmel der Partygänger schmiss und tapfer bis zur „Bühne“ durchkämpfte. Doch der Einsatz lohnte sich in allen der 13 „Fälle“, denn die Bands, egal welchen Genres, gaben nicht nur ihr Bestes, sondern alles.

Ob Rock, Pop, Schlager, Partyhits, Italo-Pop, Coversongs, Acoustic-Session oder Hard‘n Heavy – alle Musiker fanden ihr Publikum. Manchmal mochte man es bedauern, dass es auch noch in anderen Kneipen Bands gab, die darauf warteten, gehört zu werden. Denn es gab keine, die nicht überzeugte und mit musikalischer Leistung zum Teil auf Spitzenniveau auf ein dankbares Publikum stieß. Das war begeisterungsfähig, sang und klatschte kräftig mit und war auch ohne viel Alkohol gut drauf. „Und jeder, der jetzt denkt ,Ist das ‚ne geile Band‘ – das liegt nicht etwa am Alkohol, sondern das ist wirklich so“, warf der Sänger von „Century Fox“ in einer Gesangspause ein. Und sein Publikum gab ihm Recht. Die Band trat im ehemaligen Café Herrmann auf, das an diesem Abend zum „Soho Uptown“ wurde. Nur ein paar Schritte weiter in der Kaiserstraße, begeisterten im Felsenkeller „jolly polly“. Dort im Untergrund herrschten tropische Temperaturen, was die Gäste mit dem „Blues im Fuß“, wie es Sängerin Eva nannte, aber nicht vom Mittanzen abhielt.

Die Musiker kamen zu vorgerückter Stunde bei ihrer schweißtreibenden Performance nicht mehr ohne Handtücher aus, doch die Stimmen und vor allem die Stimmung hatte auch nach vier Stunden noch nicht nachgelassen. „Hammergeil“, war dann auch das höchste Lob, was eine Besucherin den Fünfen auf der Bühne zollte. Bei „Martin“ feierte die junge Band „Day Five“ ihre St. Ingberter Premiere. Die Musiker um die St. Wendelerin Sarah Groß waren erstmals in St. Ingbert „on stage“ und sangen „zwei bis drei Live-Premieren“, wie sie selbst sagten. Darunter auch Stücke, „die wir selbst noch nicht kennen“. Witz gepaart mit Können, das honorierte das Publikum. Sängerin Sarah mit ihrer röhrig-rauchigen Stimme mochte man stundenlang zuhören und auch die Musiker genossen ihren Auftritt. Die Band, die sich erst 2017 formierte, wurde bei einem Auftritt von der Stelle weg für St. Ingbert engagiert. „Früher war ich selbst auf der St. Wendeler Roundabout. Seitdem ist es ein Mädchentraum, selbst mal da zu singen. Und nun stehe ich mit meiner eigenen Band hier“, sagte Sarah. Sie wird wohl wiederkommen, denn das „Roundabout“ und das Publikum fand sie Klasse.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort