Musikschule Der neue St. Ingberter Musikschulleiter stellte sich vor

St. Ingbert · Seit 1. November ist Ingo Nietert im Amt. Im Kulturausschuss des Stadtrates berichtete er über seine ersten Arbeitswochen und künftigen Pläne.

 Ingo Nietert ist seit drei Monaten Leiter der Musikschule.

Ingo Nietert ist seit drei Monaten Leiter der Musikschule.

Foto: Cornelia Jung

Der neue Musikschulleiter Ingo Nietert ist schon ein „paar Wochen geräuschlos tätig“, wie es Oberbürgermeister Hans Wagner im Kultur- und Bildungsausschuss des St. Ingberter Stadtrates formulierte. Höchste Zeit also, den „Neuen“ vorzustellen. Drei Monate ist der 43-Jährige aus dem Taunus nun schon hauptamtlicher Leiter der Musikschule und es gibt einiges zu tun, wie er den Ausschussmitgliedern darlegte. „Und ich bin immer noch da“, sagte der Posaunist in Anspielung auf seine Vorgängerin, die die Probezeit nicht verlängerte. In der Vorstellung seiner Person ließ er nicht nur kurz anklingen, dass Musik seine Passion ist, er im In- und Ausland mit verschiedenen Orchestern auftrat, selbst welche gründete, sondern dass er auch Weiterbildungen in Recht und Wirtschaft besuchte. Eine gute Voraussetzung für die Aufgaben, die als Leiter einer Musikschule auf den gebürtigen Möchengladbacher zukommen. Um sich voll auf die neuen Aufgaben im Saarland konzentrieren zu können, habe er einige seiner Verpflichtungen als Musiker aufgegeben. Denn er habe sehr schnell festgestellt, dass seine neue Arbeit ein Vollzeitjob sei.

Derzeit analysiere er immer noch die Lage der Musikschule, beschäftige sich mit den Zahlen, „damit ich auch die richtigen Fragen stellen und Ideen entwickeln kann“. Nach wie vor bestehe die Lehrerschaft ausschließlich aus Honorarkräften. Hier wolle Nietert die Honorarverträge „angehen“. Auch bei der Satzung und der Schulordnung werde er Vorschläge einreichen. Eine Notwendigkeit, weil beide veraltet seien. Das Thema variabler Unterricht beschäftigt die Mitarbeiter der Musikschule weiter. Um dort eine Entscheidung treffen zu können, müsse alles in Einklang mit den juristischen Erfordernissen gebracht werden. Ganz oben auf seiner Prioritätenliste stünde aber der Beitritt zum Verband Deutscher Musikschulen, für den er bereits erste Gespräche geführt habe. Schließlich gehe es darum, die Musikschule weiterzuentwickeln und Kooperationen anzustoßen. „Zu meiner Überraschung sind wir bei den Senioren gut aufgestellt, bei den Grundschülern haben wir noch Nachholbedarf“, sagte er. Hier verfolge er die Kooperationen mit den Schulen weiter. Er lerne sie gerade kennen, führe aber auch nach außen Gespräche mit Vereinen. „Wir wollen dabei keine Konkurrenz zu den Vereinen sein, sondern die Leute bei der Musik halten“, stellte Nietert heraus.

In der Vergangenheit habe er die Aufregung um die Musikschule verfolgt, bescheinigte jedoch, dass sich die Lage aus seiner Sicht beruhigt habe. Mit viel Kommunikation versuche er zu erreichen, innerhalb und außerhalb der Schule wieder Vertrauen zu gewinnen. „Da ist es wichtig, bei den Musikschullehrern anzufangen, denn da ist einiges an Vertrauen verloren gegangen.“ Bisher habe es in seiner Amtszeit zwei Lehrerkonferenzen gegeben, die sehr produktiv gewesen seien. Mit der Raumsituation in der Ludwigsschule arrangiere man sich. Doch er habe gemeinsam mit der zuständigen Abteilung im Rathaus ein Gutachten über die Nutzung des ehemaligen Gefängnisses als Musikschule eingereicht: „Die Dinge sind im Fluss, die Planungen laufen.“ Das erste größere Konzert seit seinem Einstieg war das Jahresabschlusskonzert, das beim Publikum sehr gut angekommen sei. Er warb bereits für das Große Konzert am 7. April in der Stadthalle, bei dem er auch mit seiner Posaune zu hören sein wird. Viele seiner Tätigkeiten fänden noch am Computer statt, aber das werde sich ändern. Er habe sich Zeit genommen, um alles zu sondieren. Seine Analyse: „Die Musikschule lebt, funktioniert und sie wird weiterentwickelt. Die Stimmung ist positiv. Wir sind auf einem guten Weg in die Zukunft.“

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