Junge Leute zu Gast auf der Alten Schmelz

St Ingbert · Der Ortsverein St. Ingbert des Deutschen Kinderschutzbundes bietet ein zweiwöchiges Ferienprogramm „ohne Koffer“ an. An einem Tag hatten die 50 Kinder die Möglichkeit, auf der Alten Schmelz kreativ tätig zu sein.

 Das Kinderferienprogramm des St. Ingberter Kinderschutzbundes war an einem Tag auch zu Gast auf der Alten Schmelz. Unter Anleitung von Alfons Blug (im Vordergrund) konnten unter anderem Vogelhäuschen selbst gezimmert werden. Foto: Cornelia Jung

Das Kinderferienprogramm des St. Ingberter Kinderschutzbundes war an einem Tag auch zu Gast auf der Alten Schmelz. Unter Anleitung von Alfons Blug (im Vordergrund) konnten unter anderem Vogelhäuschen selbst gezimmert werden. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

. In den Sommerferien fahren Kinder in die Berge, ans Meer, gehen ins Freibad oder aber in die Alte Schmelz . Dorthin hatte die gleichnamige Initiative die Kinder des Ferienprogramms, das vom St. Ingberter Kinderschutzbund organisiert wird, eingeladen. Im Konsum-Gebäude, wo sonst das Wissenschaftsforum stattfindet, lernten Kinder, wie man auf andere Art Freundschaften "knüpfen" kann, wie man sich erfolgreich auf den Wecker geht, wie man mit Aha-Effekt zum "Erbsenzähler" wird oder die "Biege" macht. Denn die Organisatoren hatten sich an mehreren Stationen Kreatives ausgedacht, um 50 Kindern zwischen sechs und 13 Jahren, die die ersten beiden Wochen quasi vor der Haustür verbringen, zu zeigen, was man mit geschickten Händen und ein bisschen Köpfchen alles anfangen kann. Da wurden Raketen aus Papier gefaltet, während am Nachbartisch Schlangen und laut Gerda Schaal von der Initiative Alte Schmelz "die schönsten Mädchen der Schmelz" Gestalt annahmen. Der dazu verwendete Draht war vom benachbarten Drahtwerk zur Verfügung gestellt worden. Brauchten die Finger zwischendurch eine Pause, waren auch Spiele da, mit denen sich die Kinder beschäftigen konnten. Gerda Schaal war früher in einem Ferienheim beschäftigt, von wo sie die ein oder andere Idee mitbrachte. Wie das Freundschaftsbandknüpfen. Wobei das Wort "knüpfen" angesichts der Art und Weise, wie die Bänder entstanden, stark untertrieben wirkte. Die mit Steinen beschwerten Wollfäden hingen von der Decke und wurden sich farbenweise hin und her geworfen. Eine Arbeit, die viel Konzentration und Teamgeist erforderte, denn hier wurden wirklich Freundschaften geknüpft oder vertieft, denn an dieser Station war man alleine ein Nichts. Nebenan wurde das Geschicklichkeitsspiel "Heißer Draht" gelötet und noch ein Zimmer weiter konnten Vogelhäuschen selbst gefertigt werden. Auf dem Tisch ein Brot, das weniger zum Essen, denn als Anschauungsobjekt fungierte. Wieviele Körner braucht man, um ein Vollkornbrot herzustellen? Hier galt es, mit Waage, Backbuch und ein bisschen Mathe Erfolgserlebnisse zu erzielen. Selbst die Möllerhalle wurde einbezogen, nachdem Waldemar Erdmann von der Gesellschaft für Arbeit und Qualifizierung im Saarpfalz-Kreis (AQuiS) den Besen geschwungen hatte. Er war es auch, der das Uhrwerk der alten Möllerhallen-Uhr wieder Instand setzte und den Kindern zeigte, wie es funktioniert. Nachdem das Prinzip "im Großen" und Ganzen verstanden war, gab es für jeden ein kleineres Uhrwerk in Form eines Weckers. Alfons Blug von der Initiative hatte diese für "moderne" Kinder vorsintflutlich anmutenden reparaturbedürftigen Teile aus dem Püttlinger Uhrenmuseum bekommen. Einige der Wecker konnten von den Jungs teilweise sogar wieder in Gang gesetzt werden. Und Spaß hatten sie obendrein.

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