Befragung nicht korrekt durchgeführt

Wirtschaft Ein Steinbruch ist nicht anonym Zum Thema Kalkabbau in Rubenheim: Ich fahre jeden Morgen aus Saarbrücken auf die Arbeit nach Rubenheim. In die gleiche Richtung fährt kaum ein Auto.

 Der Schwerlastverkehr in der Rubenheimer Straße hat nach Feststellung des Ortsrates in Erfweiler-Ehlingen im vergangenen Jahr stark zugenommen. Foto: Benno Bubel

Der Schwerlastverkehr in der Rubenheimer Straße hat nach Feststellung des Ortsrates in Erfweiler-Ehlingen im vergangenen Jahr stark zugenommen. Foto: Benno Bubel

Foto: Benno Bubel

Arbeitsplätze gibt es in Gersheim oder Mandelbachtal nicht viele. Auf der Gegenspur kommen mir hingegen hunderte Autos und Lkws entgegen. Die Bürger aus Fechingen, Ommersheim, Ormesheim, Heckendalheim, Biesingen oder Aßweiler müssen den Verkehr aus dem Bliesgau hinnehmen. So ist es, wenn Wirtschaft funktionieren soll. Nur einige in Erfweiler-Ehlingen, die genau in die entgegengesetzte Richtung wie ich zur Arbeit fahren oder die von meinen Sozialabgaben Rente erhalten, stören sich an dem Verkehr vor ihrer eigenen Haustür. Es wird mit zweierlei Maß gemessen. Nach meiner Ausbildung war ich froh, eine sichere und gut bezahlte Arbeit zu finden, daher konnten wir uns eine Eigentumswohnung leisten. Vielleicht denken die Kritiker auch an meinen Arbeitsplatz und meine Darlehensverpflichtungen. Ein Steinbruch ist nicht anonym, sondern dort arbeiten Menschen - oder für den Steinbruch arbeiten Firmen, in denen Menschen arbeiten. Für uns ist der Steinbruch die Existenzgrundlage. Alexander Schneider, Saarbrücken

Verantwortliche reagieren nicht

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Außer in Erfweiler-Ehlingen, Rubenheim und Wolfersheim, haben die Bevölkerung und die politisch Verantwortlichen in Blies- und Mandelbachtal wohl noch nicht registriert, welche Beeinträchtigung die Erweiterung der Abbaufläche um 30 Hektar auf dann rund 40 Hektar nach sich zieht. Schon die Genehmigung in 2011 hätte nicht erteilt werden dürfen, ohne die Infrastruktur zu überprüfen. Wäre man beim LfS in der Lage gewesen, mal den Meter auf die L 231 zu legen, hätte man leicht feststellen können, dass außerhalb der Ortslage die erforderliche Breite von 6,50 Meter meist unterschritten wird. Die Antwort des LfS und des Wirtschaftsministeriums an die Bürgerinitiativen und die Ortsräte sind daher eine Frechheit und ein Schlag ins Gesicht aller betroffenen Bürger an der L 231. Der Gewinn aus dem Kalkabbau wird durch die Firma Schmitt privatisiert, die Schäden an der Infrastruktur werden auf Gemeinde, Land und damit letztendlich auf den Steuerzahler verteilt. Daran ändern auch die Gefälligkeitsleserbriefe der Herren Blum und Wannemacher vom 20.03.2014 nichts. Auch das Argument der Arbeitsplätze zieht nicht wirklich. Durch den schon jetzt bestehenden hohen Mechanisierungsgrad im Steinbruch werden höchstens ein Dutzend Arbeitsplätze entstehen. Aber wo sind BUND, Nabu und alle sonstigen Naturschützer, wenn 150 Meter von der Kernzone der Biosphäre Kalbenberg Süd, ein solcher gravierender Eingriff in die Natur passieren soll? Seit 2006 hat man mit Mühe und Not die rund 1100 Hektar Kernzone in der Biosphäre zusammengekratzt, um damit 2009 von der Unesco anerkannt zu werden, riskiert man die Aberkennung des Biosphärenstatus wegen dem Gewinnstreben eines Unternehmens? Alle politischen Kräfte müssen sich umgehend gegen das Zielabweichungsverfahren im Zuge der beantragten Erweiterung einsetzen, wenn sie ihre politische Glaubwürdigkeit erhalten wollen.

Eckhard Bruch, Mandelbachtal

Chance für heimisches Material

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Den Abbau von Kalk im Bliesgau gibt es schon seit Jahrhunderten. Früher wurde überall von Hand abgebaut, dann in Gersheim im großen industriellen Maßstab und heute zentral und mittelständisch mit einem Bagger in Rubenheim. Menschen haben heute wie damals Arbeit. Unternehmen und Dienstleistungen im Umkreis werden in Anspruch genommen. Ohne den letzten Steinbruch im Bliesgau hätten wir keine Chance, mit heimischem Material zu bauen. Landwirte und der Forst nutzen den Kalk, um die Übersäuerung der Böden zu bekämpfen. Transportwege werden zum Schutz der Umwelt kurz gehalten. Die Abbaufläche wird später wieder als Acker vom Bauer genutzt. Es bleibt nichts mehr zu sehen. Eine rundum vernünftige Sache, die meine Unterstützung hat. Es ist auf jeden Fall besser als fremdes Material aus China, Indien oder sonst woher (das nicht zur Region passt) in großen Dieselschiffen um die halbe Welt zu transportieren. Bei diesem Material kontrolliert niemand, von wem und wie es hergestellt wird. Ich dachte in Sache Umweltschutz, Nachhaltigkeit, Fair Trade und Regionalität wären wir schon weiter.

Günter Weiß, Aßweiler

Steinbruch

Befragung nicht korrekt durchgeführt

Zu "Traumergebnis für Abbaugegner" vom 19. März:

Den Artikel der Saarbrücker Zeitung kann ich nicht unkritisch kommentiert lassen. Ich bezweifle, dass die Befragung in Wolfersheim in irgendeiner Art korrekt durchgeführt wurde. Wenn im Vorfeld der Wahl den Bürgern Angst gemacht wird, in dem unter anderem die Lüge in die Welt gesetzt wird, dass im Steinbruch in Rubenheim kontaminierte und verseuchte Böden eingebaut würden, dann zeigt dies, mit welchen Methoden gearbeitet wurde. Es würde mich dann auch nicht wundern, wenn dieselben Leute Stimmzettel fälschen oder den Stift beim Kreuzen halten. Wer nicht vor Lügen dieser Art zurückschreckt oder sogar Kinder instrumentalisiert, der hat jegliche Glaubwürdigkeit verspielt. Seit 2009 wird bereits intensiv Kalkstein in Rubenheim abgebaut.

Die viel beschworene Apokalypse bleibt aber aus. Manch einer würde sich besser beschämt ruhig verhalten oder noch besser: sich entschuldigen. Gehör schenke ich diesen Personen schon lange nicht mehr!

Andreas Theis, Rubenheim

VErkehr

Muss erst etwas passieren?

Zu "Wieder eine neue SG im Bliestal" vom 20. März:

Zwischen den Blieskasteler Stadtteilen Ballweiler und Wolfersheim verläuft ein Feldwirtschaftsweg. Dieser Weg ist mit einem Verkehrszeichen "Durchfahrt verboten für Fahrzeuge aller Art" gekennzeichnet. Leider wird genau diese Strecke als Abkürzung genutzt. Zur Rush Hour begegnen Spaziergängern nicht selten zirka zehn Autos innerhalb 30 Minuten und teilweise auch in Rennsport tauglichem Tempo. In einem SZ-Bericht vom 20.03.2014 ist mit Erstaunen zu lesen, dass der Schriftführer der DJK Ballweiler-Wecklingen genau diesen Weg als "direkte Verbindung zwischen den beiden Ortschaften" bezeichnet, was der geplanten Spielgemeinschaft zugute käme. Eine unmögliche Situation. Schon jetzt ist an Heimspielwochenenden verstärkter Verkehr.

Es ist zu befürchten, dass dieser noch mehr zunimmt, und ein ungestörter Spaziergang auf einer vermeintlich autofreien Strecke unmöglich ist. Es ist auch sehr ärgerlich, dass Autofahrer, die man in höflichem Ton auf deren "Vergehen" anspricht, mit Beschimpfungen und unschönen Äußerungen reagieren.

Ältere Menschen trauen sich teilweise nicht, diesen Weg als Spazierweg zu nutzen, obwohl es der einzige relativ flache Weg in Ballweiler ist, für Kinder ist es ungeeignet, da sie die Gefahr der Autos nicht erkennen können und von den Rasern zu spät gesehen werden.

Muss erst etwas passieren, damit sich was ändert? Stadt und Polizei sind schon informiert - ohne Erfolg.

Caroline Rosemann, Blieskastel

Lärmaktionsplan

Kosten sind aus der Luft gegriffen

Zum Artikel "Markus Gestier (UCD) fordert neue Ziele beim Lärmschutz" vom 31. März:

Aufgrund einer EU-Verordnung wurde bereits vor einem Jahr der Lärmaktionsplan 2013 für das gesamte Stadtgebiet vorgestellt. Darin war damals schon der Handlungsbedarf aufgezeigt. Das sind also keine neuen Ziele. Herr Dr. Gestier sollte sich fragen, warum er sich erst jetzt, kurz vor der Kommunalwahl, seiner Verantwortung besinnt und bis heute nichts unternommen hat. Statt mit populistischen Wahlversprechen die Bürger gegeneinander auszuspielen, sollte er sich einmal über die unterschiedlichen Ursachen und Bedingungen kundig machen. Durch die Rodung des großen Waldstückes-Diedesbühl gelangen Lärm, Abgase und Feinstäube von der A 6 nun ungehindert in das angrenzende Wohngebiet. Ein bestehender Lärmschutz wurde ersatzlos zerstört. Gerade in unserer Biosphärenregion muss gezeigt werden, dass die Stärkung der Wirtschaftskraft der Region mit den Bedürfnissen der Anlieger in Einklang gebracht werden kann. Firma Festo und der LfS nehmen die Situation sehr ernst und haben Unterstützung signalisiert. Die von Herrn Dr. Gestier genannten Kosten sind aus der Luft gegriffen. In dem zitierten Gutachten wurde nur ein Vorschlag bewertet.

Eine in diesem Zusammenhang vorgeschlagene Photovoltaikanlage existiert bereits in Bayern und arbeitet dort wirtschaftlich. Vernünftigerweise hat der Bau- und Umweltausschuss die Verwaltung beauftragt, weitere Möglichkeiten zu erarbeiten. Norbert Funk, Rohrbach

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