Ein vergessenes Stück saarländischer Gewerkschaftsgeschichte

Kirkel · Die Einheitsgewerkschaft des Saarlandes (1945-1955) ist heute fast völlig aus der Erinnerung verschwunden. Dabei war sie ein wichtiger gesellschaftlicher Akteur in der Nachkriegszeit in der Region. Sie versammelte bis zu 120 000 Arbeiter hinter sich und erkämpfte wichtige soziale Fortschritte wie höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen.

 Gewerkschafts-Demonstration in der Landeshauptstadt Saarbrücken zu Saarstatut-Zeiten. Foto: Landesarchiv Saarbrücken

Gewerkschafts-Demonstration in der Landeshauptstadt Saarbrücken zu Saarstatut-Zeiten. Foto: Landesarchiv Saarbrücken

Foto: Landesarchiv Saarbrücken

Im autonomen - von Deutschland abgetrennten - Saarstaat wuchsen Teile der Einheitsgewerkschaft rasch in die Rolle einer fundamentalen Opposition hinein. Hauptstreitpunkt stellte die Frage nach den Eigentumsverhältnissen der Saargruben und die Zukunft des Saarlandes im Verhältnis zu den beiden großen Nachbarn Frankreich und Deutschland dar. Über diese Konflikte ist die Einheitsgewerkschaft schließlich zerbrochen. In dem Vortrag "Die Einheitsgewerkschaft im Saarstaat zwischen Aufbruch und Unterdrückung" von Frank Hirsch von der Bildungsabteilung der Arbeitskammer des Saarlandes im Casino des Bildungszentrums in Kirkel am Dienstag, 16. Februar, 13.30 Uhr, soll zum einen die Einheitsgewerkschaft als wichtige Organisation beim Aufbau unserer Region nach dem Zweiten Weltkrieg gewürdigt werden, zum anderen aber auch die Bedeutung von Gewerkschaften für eine lebendige und offene Gesellschaft. Gerade das Verhältnis zum Staat und seinen Repräsentanten erwies sich als Belastungsprobe und erweist sich als Lehrstück für das gewerkschaftliche Selbstverständnis.

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