Klassik unter freiem Himmel

Homburg. Ein etwas anderes Konzert konnte man am vergangenen Samstag auf dem Christian-Weber-Platz in Homburg erleben. Mit dem Auftritt des Saarländischen Staatsorchesters erlebte die immer größer werdende Menschenmenge bei schönstem Herbstwetter ein kurzweiliges Klassikkonzert unter freiem Himmel

Homburg. Ein etwas anderes Konzert konnte man am vergangenen Samstag auf dem Christian-Weber-Platz in Homburg erleben. Mit dem Auftritt des Saarländischen Staatsorchesters erlebte die immer größer werdende Menschenmenge bei schönstem Herbstwetter ein kurzweiliges Klassikkonzert unter freiem Himmel.Unter der Leitung des ersten Kapellmeisters Andreas Wolf spielte das Orchester in großer Besetzung einen mitreißenden Walzer, eine Polonaise sowie eine Ouvertüre aus den aktuellen Staatstheaterproduktionen. Im Rahmen des 100-jährigen Bestehens des Orchesters sei man auf die Idee gekommen, in saarländischen Städten zu gastieren und die Musik zu den Leuten zu bringen, begründete Nadja Dietrich, seit dieser Spielzeit neue Managerin des Orchesters, die Auftritte am Samstag in Homburg und anschließend in Neunkirchen.

Das Jubiläum wolle das Orchester nutzen, um mit solchen Aktionstagen die Aufmerksamkeit in der Bevölkerung für die Orchestermusik zu wecken und zu zeigen, wie viel Spaß der Besuch eines Konzertes machen kann. "Wir kommen mit dem großen A-Orchester und wollen Musiker zum Anfassen bieten", betonte Dietrich. Man wolle zeigen, dass es "keine Blockade, keine Barriere gibt und die Musiker nicht im Glashaus sitzen, sondern hautnah vor den Leuten spielen", fügte sie hinzu. Zum Erfolg trug neben der wunderschönen Musik auch das herrliche Wetter bei. "Ein traumhaftes Ambiente", freute sich Dietrich über die Aktion "Staatsorchester auf Tour".

Die 58 Musiker begeisterten die Besucher des Open-Air-Konzertes. Ein Paar nutzte spontan die Gelegenheit zu einem kleinen Tänzchen. Zu hören waren die Ouvertüre aus Mozarts Opern-Klassiker "Die Zauberflöte", die Polonaise aus Tschaikowskys "Eugen Onegin" sowie ein Walzer aus den "Geschichten aus dem Wiener Wald" von Ödon von Horváth. Die vielen Musikfreunde sparten daher nicht mit Beifall und forderten spontan eine Zugabe, was Kapellmeister Andreas Wolf sichtlich überraschte: "Da müssen wir jetzt improvisieren", wandte er sich an das Publikum. Er habe sich richtig gefreut, einmal etwas so Spannendes zu hören, lobte der Kulturbeigeordnete der Stadt Homburg, Raimund Konrad, die Idee für ein Klassikkonzert im öffentlichen Raum.

"Das war nicht nur Werbung für das Staatsorchester, sondern auch für unsere Kammerkonzerte", stellte er fest. Auch Klaus Kell, Leiter des Amtes für Kultur und Tourismus, fand Idee und schwungvolle Musik gut und wies auf die besondere Atmosphäre auf dem Platz hin. Dies zeige, dass der Christian-Weber-Platz für viele Veranstaltungen geeignet sei. "Schade, dass es schon vorbei ist", bedauerten Roswitha und Rudolf Lenert. "Wir hätten hier noch eine Weile sitzen und die Musik genießen können", fügte das Ehepaar hinzu. "Wir bieten Musiker zum Anfassen."

Nadja Dietrich, Managerin

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