Kolping Homburg Zentral Gedenkfeier für einen großen Sozialreformer

Homburg · Die Kolpingfamilie Homburg-Zentral erinnerte mit einem Gottesdienst an Adolph Kolping. Auch Mitglieder wurden geehrt.

 Kolping-Gedenken: Präses Heinz Limburg (links) und der Vorsitzende der Kolping Homburg-Zentral, Werner Frank (rechts), ehrten mit Theo Kohl, Rudolf Juen und Heinrich Kapitain (von links) langjährige Mitglieder.

Kolping-Gedenken: Präses Heinz Limburg (links) und der Vorsitzende der Kolping Homburg-Zentral, Werner Frank (rechts), ehrten mit Theo Kohl, Rudolf Juen und Heinrich Kapitain (von links) langjährige Mitglieder.

Foto: Bill Titze

Gedenktage sind dazu da, sich zu erinnern, aber auch einen Blick auf die Gegenwart und in die Zukunft werfen. Unter diesen Vorzeichen stand auch die Gedenkfeier für den katholischen Sozialreformer Adolph Kolping, die die Kolpingfamilie Homburg-Zentral im Rahmen eines Gottesdienstes in der Kirche St. Michael abhielt. Natürlich wurde dem Gründervater der Kolpingbewegung gedacht, nicht zuletzt durch ein Bild Kolpings vor dem Altar, das feierlich von Kerzen umrahmt wurde. Gleichzeitig ging es aber ebenso um die Wirkung, die die Lehre Kolpings heute und in Zukunft noch entfalten kann.

Der Präses der Kolpinggemeinde Homburg-Zentral, Heinz Limburg, ging in seiner Ansprache genau auf diese Problematik ausführlich ein. „Beim zweiten saarländischen Kolpingtag in Homburg forderten die Redner 1951 menschenwürdige Wohnmöglichkeiten, familiengerechten Lohn und Mietgerechtigkeit – Probleme die auch heute in unserer Gesellschaft noch eine wichtige Rolle spielen“, betonte Limburg die Relevanz der Lehren Kolpings auch für unsere Gegenwart. „Adolph Kolping lebte zwar in einer anderen Zeit, dennoch sind viele seiner Probleme den unsrigen sehr ähnlich.“ In diesem Zusammenhang forderte Limburg eine Gesinnungsreform nach den Grundsätzen der katholischen Soziallehre, die nach dem Tode Kolpings formuliert wurde. Im Mittelpunkt müssten dabei „Personalität, Solidarität, Subsidiarität und das Gemeinwohl“ stehen, so Limburg.

Wie so ein Ansatz ganz konkret aussehen kann, das zeigt die Kolpingfamilie Homburg-Zentral nun bereits seit mehreren Jahren mit ihren Spenden für soziale Einrichtungen. „Es ist eine lange Tradition, dass wir am Gedenktag eine Kollekte abhalten. Die ausgesuchten Projekte reichten dabei in den letzten Jahren von Homburg bis nach Peru“, schilderte Vorsitzender  Werner Frank die Spendenbemühungen der Familie. In diesem Jahr geht das gesammelte Geld nun wieder nach Homburg, genauer an die ambulante Palliativ-Versorgung des St.-Jakobus-Hospizes. Deren Vertreterin Kerstin Wiehn bedanke sich für das Engagement der Kolpingfamilie und unterstrich die Bedeutung der ambulanten Palliativ-Versorgung. „Für die betroffenen Patienten und deren Familien ist die Betreuung in ihrem eigenen Zuhause von unschätzbarem Wert. Das lässt sich eigentlich kaum in Worte fassen“, so Wiehn.

Kolping Homburg-Zentral nehme jedoch nicht nur die soziale Verantwortung wahr, wie Werner Frank im Gespräch ausführt. „Wir sind zwar ein christlicher Verein, bieten aber monatlich Veranstaltungen an, die sich auch mit Kultur oder Geschichte beschäftigen. Aber natürlich gehören kirchliche Veranstaltungen zu den Kernveranstaltungen.“

Zum Kern des Gedenktages gehören die Ehrungen, die dieses Mal an fünf langjährige Mitglieder gingen. Geehrt wurden August Anna für 70 Jahre Mitgliedschaft, Heinrich Kapitain für 60 Jahre, Karl Dejon und Theo Kohl für jeweils 50 Jahre und Rudolf Juen für 25 Jahre Engagement. Nach der Eucharistiefeier stand dann schließlich noch einmal ein Höhepunkt des Gedenktages auf dem Programm: das feierliche Singen des Kolpingliedes, das noch einmal genau an den Mann erinnerte, der mit seinem Wirken vor mittlerweile rund 150 Jahren als ein Wegbereiter für die katholische Soziallehre fungierte.

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