Bistum Speyer Collegium Vocale sang vor großer Kulisse

Blieskastel/Speyer · Bischof Karl-Heinz Wiesemann feierte zum 957. Domweihfest ein Pontifikalamt im Speyerer Dom.

 Bischof Karl-Heinz Wiesemann bei der Predigt am 957. Domweihfest in Speyer. Zu dem Festgottesdienst waren auch viele Gläubige aus dem Saarpfalz-Kreis gekommen.

Bischof Karl-Heinz Wiesemann bei der Predigt am 957. Domweihfest in Speyer. Zu dem Festgottesdienst waren auch viele Gläubige aus dem Saarpfalz-Kreis gekommen.

Foto: Markus Herr

Aus Anlass des 957. Jahrestages der Domweihe feierte Bischof Karl-Heinz Wiesemann am Sonntag im Speyerer Dom ein Pontifikalamt. Zahlreiche Menschen, darunter auch Katholiken aus dem Saarpfalz-Kreis, waren in dem Dom gekommen, um bei diesem Gottesdienst dabei zu sein. Die musikalische Gestaltung des Domweihfestes übernahm in diesem Jahr das Collegium Vocale Blieskastel unter der Leitung von Christian von Blohn. Die Orgel spielte Domorganist Markus Eichenlaub. Zur Aufführung kamen die „Missa aeterna Christi munera“ von Giovanni Pierluigi da Palestrina sowie Motetten von Georg Friedrich Händel und Anton Bruckner.

Bereits in seiner Begrüßung machte Bischof Wiesemann deutlich, dass in diesen Tagen kein Platz für Selbstherrlichkeit sei. In seiner Predigt fuhr er fort „Gott ist größer als jedes Haus, das wir ihm bauen. Selbstherrliche Vermessenheit ist hier nicht am Platz.“ Der von Menschen als Haus Gottes gebaute Speyerer Dom sei ein Ort, wo die Menschen Gott nahe sein könnten, „mit allem was sie mitbringen, Schönheit oder Schmutz“. Große Theologen hätten Überlegungen angestellt, was die Ursünde der Menschheit sei. Oft sei hier die Vertreibung aus dem Paradies und die Entfernung von Gott genannt worden. Vielleicht sei aber, so Bischof Wiesemann in seiner Predigt, gerade das Abhandenkommen der richtigen Distanz zu Gott die Ursünde. Denn wenn ein Mensch versuche zu Gott zu werden, müsse er scheitern und vieles, was nicht gottgleich sei, müsse verdrängt und versteckt werden.

Den Dom bezeichnete der Bischof als einen von Menschen gebauten Ort, wo man vor Gott treten könne. Die beinahe 1000 Jahre alte Kathedrale nannte Wiesemann ein „Zeichen des großen Atem Gottes, seiner Geduld, seiner Menschenfreundlichkeit, die jedoch nichts unter den Tisch fallen lässt“. Dadurch, dass Gott selbst am Kreuz die Abgründe des menschlichen getragen habe, könne der Mensch mit allem, was er in sich trage, vor Gott treten und „Zerbrochenes kann von innen heraus geheilt werden“, so der Bischof am Ende seiner Predigt.

In seiner Verabschiedung dankte Bischof Wiesemann allen Menschen, die sich in der Kirche engagierten. Ein besonderer Dank ging dabei an die anwesenden Männer und Frauen, denen im Anschluss im benachbarten Friedrich-Spee-Haus die Pirminiusplakette und damit die höchste Auszeichnung der Diözese verliehen wurde (siehe seite C 1). Um 16.30 Uhr waren alle Gläubigen zu einer Pontifikalvesper mit Bischof Wiesemann im Dom eingeladen. Mit der Abendmesse um 18 Uhr und der Jugendvesper um 19.30 Uhr in der Krypta folgten weitere Gottesdienste.

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