Herz-Schmerz-Brief zeigt Wirkung

Neunkirchen · Behaglich, gemütlich, besinnlich – Attribute, die wieder zum Neunkircher Weihnachtsmarkt passen sollen. Getragen von dem Leitgedanken „Zurück zu den Ursprüngen“ wird der Verkehrsverein mit karitativen Einrichtungen vom 18. bis 20. Dezember an die Christuskirche einladen.

 Schüler der Gemeinschaftsschule Stadtmitte haben über den Sommer winterliche Motive zum Neunkircher Weihnachtsmarkt 2015 entworfen. Die Jury entschied sich für den Plakat-Entwurf von Paulina Back (17), gemalt mit Wasserfarben. Foto: Stadt Neunkirchen

Schüler der Gemeinschaftsschule Stadtmitte haben über den Sommer winterliche Motive zum Neunkircher Weihnachtsmarkt 2015 entworfen. Die Jury entschied sich für den Plakat-Entwurf von Paulina Back (17), gemalt mit Wasserfarben. Foto: Stadt Neunkirchen

Foto: Stadt Neunkirchen

. "Heiße Heidi", Kinderkarussell und Christmas-Gedudel haben ausgedient - der Neunkircher Verkehrsverein macht seine Ankündigung vom vergangenen Jahr wahr und kehrt zu den Ursprüngen eines besinnlichen Weihnachtsmarktes zurück.

Am vierten Adventswochenende, kurz vor Heilig Abend also, werden karitative Einrichtungen und Vereine in 16 Holzbuden an der Christuskirche (Unterer Markt) handgemachte Werke aus Holz, Leder und Glas, selbst zubereitete Speisen und Getränke aus der Region und vieles mehr präsentieren. "Auf dem Stummplatz habe ich mich nie so richtig heimelig und wohl gefühlt", schilderte Verkehrsvereinsvorsitzender Sascha Ahnert bei der Vorstellung des Weihnachtsmarktes 2015 seine ganz persönliche Sicht. Seit er denken könne, gebe es in Neunkirchen eine Debatte um den Weihnachtsmarkt. Im Jahr 2009, als Ahnert den Vereinsvorsitz übernahm, gab es zum letzten Mal die Eisbahn. Diese war aus Kostengründen keine Option mehr. Neue Konzepte wurden erdacht, verwirklicht und wieder verworfen. Mit dem kommerziellen "Weihnachtstreff" waren Verkehrsverein und Stadt nicht wirklich glücklich. "Da hab ich an mögliche Mitstreiter einen Herz-Schmerz-Brief geschrieben - die Resonanz war gewaltig", freut sich Ahnert. Auch die Stadt sei von Anfang begeistert gewesen, karitative Einrichtungen und Vereine mit ins Boot zu nehmen, betont der Beigeordnete Sören Meng. Die "schöne Location" an der Christuskirche biete eine besondere Atmosphäre und sei nicht weit vom Zentrum entfernt. "Mit den großen Weihnachtsmärkten können und wollen wir nicht konkurrieren." Citymanagerin Jessica Strube spricht gar von einer "Eigendynamik", die die Idee gewonnen habe. Die Aussteller helfen sich gegenseitig, das Angebot sei aufeinander abgestimmt. Begleitet von einer besinnlichen Musik, auch diese handgemacht (siehe Programm "Auf einen Blick"). Und damit die Menschen auch erfahren, dass sie in diesem Jahr nach über 30 Jahren den Neunkircher Weihnachtsmarkt wieder am Unteren Markt finden, haben sich Schüler der Gemeinschaftsschule Stadtmitte einem besonderen Projekt gewidmet. Mitten im Sommer entwarfen und malten sie Plakate mit winterlichen Motiven. Eine Jury entschied, dass die 17-jährige Paulina Back "das Plakatmotiv schlechthin" (Ahnert) mit Wasserfarben gemalt hat. Alle Teilnehmer werden mit einem Gutschein für Zoo und Lakai belohnt. "Die Aktion hat allen Schülern, auch den muslimischen, sehr viel Freude gemacht", betont Lehrerin Luise Jakob. Diese wollen dem Weihnachtsmarkt vom 18. bis 20. Dezember selbstverständlich einen Besuch abstatten. Und hoffen - wie die Veranstalter - auf dicke, weiße Flocken wie auf Paulinas Plakat.

Zum Thema:

Auf einen BlickBeim Neunkircher Weihnachtsmarkt auf dem Unteren Markt sind folgende Aussteller: Arbeiter-Samariter-Bund, Arbeiterwohlfahrt , Bürgerinitiative Neunkirchen-Stadtmitte, Caritasverband Schaumberg-Blies, Deutsches Rotes Kreuz , Diakonisches Werk, Evangelische Kirchengemeinde, Kreisstadt Neunkirchen mit dem Zoo, Kreuznacher Diakonie, Lebenshilfewerk im Kreis Neunkirchen mit dem WZB, Lions Club, Nabu, Schwesternverband sowie Unique Glaskunst Neunkirchen , die ihren Erlös spendet. Programm: Freitag; 18. Dezember, 17 Uhr: Lebendiger Adventskalender und Eröffnung mit Musik vom Gospeltrain. Samstag, 19. Dezember, 14 Uhr: Hausbänd der Lebenshilfe, 17 Uhr: Lebendiger Adventskalender und Jens Müller (Saxophon), 19 Uhr Evolution Lady Singers. Sonntag, 20. Dezember, 15 Uhr: Volkshochschule mit Querflöte und 16 Uhr: Jens Müller . hek

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