Mit Kulturreichtum punkten

Burbach. Ein Drittel der Burbacher sind Einwanderer oder stammen aus einer Einwandererfamilie. Das kann man als Problem ansehen - muss man aber nicht. Sabine Schramm zum Beispiel gehört zu denen, die das positiv sehen. Sie ist Leiterin der Gemeinwesenarbeit Burbach , einer Einrichtung von Diakonischem Werk an der Saar und Caritasverband Saarbrücken

 Kein orientalischer Markt ohne eine Bauchtänzerin, hier Fatima Serin. Foto: Bilderwerk

Kein orientalischer Markt ohne eine Bauchtänzerin, hier Fatima Serin. Foto: Bilderwerk

Burbach. Ein Drittel der Burbacher sind Einwanderer oder stammen aus einer Einwandererfamilie. Das kann man als Problem ansehen - muss man aber nicht. Sabine Schramm zum Beispiel gehört zu denen, die das positiv sehen. Sie ist Leiterin der Gemeinwesenarbeit Burbach , einer Einrichtung von Diakonischem Werk an der Saar und Caritasverband Saarbrücken.

Oft werde ein hoher Ausländeranteil negativ gesehen, sagt Schramm. Die Gemeinwesenarbeit sehe dagegen vor allem den "Kulturreichtum", also den Vorteil eines "Stadtteils mit 100 Kulturen".

Auch Stadtteilmanager Axel Biehl sagt, dass er "Migration auch als Stärke" wahrnimmt. Eine Stärke, die Burbach mehr nutzen müsse - zum Beispiel indem der Stadtteil "dieser Bevölkerungsgruppe Platz gibt". Nicht irgendeinen Platz, sondern den Platz im Zentrum: den Burbacher Markt.

Dort ist am 19. Juni der erste orientalische Markt. Von 8 bis 18 Uhr bauen Händler ihre Stände auf. Es gibt ein kulturelles Programm, marokkanisches Kunsthandwerk, Bauchtanz. Es werden Zelte aufgebaut, in denen es spezielle Angebote für Kinder und Jugendliche gibt. Es gibt ein Zelt, in dem sich die Religionen präsentieren und ein "Wohlfühlzelt" für Frauen, wie Veronika Kabis, die Leiterin des städtischen Zuwanderungs- und Integrationsbüros sagt.

Vom türkischen Elternbund bis zum Gewerbeverein reiche das Bündnis, das die Burbacher zur Vorbereitung des orientalischen Marktes geschlossen haben. "Systematische Integrationsarbeit", nennt Kabis das. Denn es sei "besser, gemeinsam etwas zu planen, als irgendeinen Arbeitskreis zu bilden."

Das Miteinander ist das eine. Wirtschaftliche Interessen sind das andere. Axel Biehl weiß, "dass viele Menschen aus Burbach nach Frankreich fahren, um dort einzukaufen", weil das Angebot an Waren aus dem Orient dort besser sei. "Diese Kaufkraft können wir zumindest teilweise in Burbach halten", hofft Biehl.

Dazu genügt ein einziger orientalischer Markt im Jahr nicht. Wenn dieser eine am 19. Juni aber funktioniert, dann könne man darüber nachdenken, ihn "dauerhaft zu etablieren", erklärt der Stadtteilmanager. Wobei es dann nicht jedes Mal ein kulturelles Programm geben müsse.

Der Burbacher Wochenmarkt mittwochs und samstags sei ja durchaus schon "international besetzt", sagt Sabine Schramm. Aber eben nicht so, dass die Burbacher Einwanderer dort alles bekommen, was sie brauchen. Da könne man in Zusammenarbeit mit den örtlichen Händlern und Händlern von außerhalb sicher einen wirklich interessanten orientalischen Markt etablieren, der auch für Nicht-Einwanderer interessant ist. "Belebung der lokalen Ökonomie", nennt Schramm das.

Informationen gibt es bei der Gemeinwesenarbeit, Telefon (0681) 76 19 50, und beim Integrations- und Zuwanderungsbüro, Telefon (0681) 9 05 13 52.

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Gemeinsames Ziel ist es, auf kooperativem Wege eine umweltverträgliche Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandortes Saarland zu erreichen. Partner des Umweltpakts auf der Wirtschaftsseite sind Arbeitgeber und Arbeitnehmer - vertreten durch die Vereinigung
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