Luxus aus dem Wasserhahn

Neunkirchen. Ohne dass wir uns dessen bewusst sind, genießen wir täglich einen Luxus, von dem ein Großteil der Weltbevölkerung nur träumen kann. Guten Gewissens können die Menschen im Kreis Neunkirchen den Hahn aufdrehen und sich an frischem Trinkwasser bester Qualität laben

 Teures Gut: Trinkwasser direkt aus der Leitung ist keine Selbstverständlichkeit. Foto: dpa

Teures Gut: Trinkwasser direkt aus der Leitung ist keine Selbstverständlichkeit. Foto: dpa

Neunkirchen. Ohne dass wir uns dessen bewusst sind, genießen wir täglich einen Luxus, von dem ein Großteil der Weltbevölkerung nur träumen kann. Guten Gewissens können die Menschen im Kreis Neunkirchen den Hahn aufdrehen und sich an frischem Trinkwasser bester Qualität laben. Es ist den meisten Menschen jedoch nicht bewusst, welch ein Aufwand für die Sicherung dieser Top-Qualität notwendig ist. Die saarländischen Landkreise und der Regionalverband Saarbrücken wollen nun erstmals gemeinsam im Rahmen einer Informationskampagne auf das Thema Wasser aufmerksam machen. Diese findet in der Woche vom 21. bis 25. April statt - der Auftakt ist bereits am Freitag zuvor im Wasserwerk Sulzbach - und bietet jede Menge Informationen rund ums Trinkwasser. Auch das Gesundheitsamt des Landkreises Neunkirchen ist mit von der Partie und veranstaltet in Kooperation mit der KEW Neunkirchen eine Wasserwerksführung in Wellesweiler (siehe Infokasten).Regelmäßige KontrollenDie Leiterin des Gesundheitsamtes, Dr. Elisabeth Dahl, erläuterte im SZ-Gespräch, was sie und ihre Mitarbeiter in diesem Bereich leisten. "Wir haben hier im Kreis Neunkirchen eine sehr gute Wasserqualität und dadurch hohe Ansprüche, die wir auch weiterhin bieten wollen." Grundlage dafür ist eine "sehr gute Zusammenarbeit" mit den großen Wasserversorgern im Kreis, der WVO, der Energis und der KEW. Diese müssen laufend Proben in den Wasserwerken, Hochbehältern und in den Leitungsnetzen entnehmen, die vom Gesundheitsamt untersucht werden. Regelmäßige Inspektionen der Wasserwerke und Begehungen der Wasserschutzzonen gehören ebenfalls zu den Aufgaben des Gesundheitsamtes. Die Mitarbeiter sind aber auch vor Ort, wenn beispielsweise ein Bauer seine Felder düngen will.Strenge GrenzwerteSolche Begehungen haben nach Angaben von Dahl einen hohen Stellenwert, denn jede Situation erfordere eine individuelle Entscheidung, die allein in der Hand des Gesundheitsamtes liegt. Wenn beispielsweise bestimmte Grenzwerte beim Trinkwasser überschritten werden, ordnet das Gesundheitsamt eine entsprechende Maßnahme an. "Auch bei größeren Bauvorhaben wie beispielsweise beim Bau eines Krankenhauses oder Altenheimes werden wir im Vorfeld in die Planungen des Trinkwassersystems mit einbezogen", betont Dahl.Übrigens muss auch die Nutzung des Regenwassers zu Hause dem Gesundheitsamt gemeldet werden. Bürger, die eine solche Anlage planen, die Verunreinigungen oder Veränderungen in ihrem Trinkwasser feststellen oder andere Fragen zum Thema Trinkwasser haben, können sich im Kreisgesundheitsamt von den Hygieneinspekteuren beraten lassen.Dr. Elisabeth Dahl weiß natürlich unsere Wasserqualität zu schätzen - und trinkt daher selbst jeden Tag Wasser aus dem Hahn. "Das ist einfach ein sehr wichtiger Ernährungsbaustein", sagt sie.

Auf einen BlickFür interessierte Bürger, die sich genauer über die Trinkwasserversorgung im Landkreis Neunkirchen informieren wollen, bietet das Gesundheitsamt zusammen mit der KEW eine Führung durch das Wasserwerk Wellesweiler an. Termin dafür ist am Mittwoch, 23. April, 14 Uhr. Eine Anmeldung bis 21. April unter Telefon (06824) 9068813 bei Christa Jung ist notwendig. hek

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