Kritik an Schwellen gegen Raser

Malstatt. Reifen quietschen. Fußgänger springen zurück. Szenen wie diese gehören am Enkircher Weg auf dem Rastpfuhl zum Alltag, wo der Fußweg von der Saarbahn-Haltestelle Siedlerheim auf den Enkircher Weg trifft. Den Enkircher Weg, eine verkehrsberuhigte Zone, halten viele Anwohner ohnehin für gefährlich. Noch höher bewerten sie das Unfallrisiko, wo der Fußweg mündet

Malstatt. Reifen quietschen. Fußgänger springen zurück. Szenen wie diese gehören am Enkircher Weg auf dem Rastpfuhl zum Alltag, wo der Fußweg von der Saarbahn-Haltestelle Siedlerheim auf den Enkircher Weg trifft. Den Enkircher Weg, eine verkehrsberuhigte Zone, halten viele Anwohner ohnehin für gefährlich. Noch höher bewerten sie das Unfallrisiko, wo der Fußweg mündet. Das Wohngebiet, das am Enkircher Weg beginnt, ist für viele Autofahrer eine beliebte Abkürzung, weil es dort keine Ampeln gibt. Dass in der verkehrsbehruhigten Zone nur Schrittgeschwindigkeit erlaubt ist, wissen die meisten offenbar nicht oder ignorieren es.Deshalb hat die Stadt "Berliner Kissen" installiert, Schwellen, die zum Langsamfahren zwingen sollen. Die Praxis sieht anders aus. Wie die Anwohner berichten, weichen Autofahrer über den schmalen Lieserer Weg aus. Dort aber gibt es eine unübersichtliche Kurve. Oder die Autos fahren Slalom durch den Enkircher Weg, dass maximal zwei Reifen die Kissen berühren. Und das macht die Einmündung des Fußgängerweges gefährlich. Ein Pkw kommt am dort montierten Kissen zwar gerade so vorbei. Aber nur, wenn der Fahrer sich dafür an einer gut anderthalb Meter hohen Kombination aus Mauer, Hecke und Stromkasten vorbeimogelt. Dann können sich aber weder Autofahrer noch Fußgänger rechtzeitig sehen. "Hier müssen wir schnell etwas tun", sagte Stadtpressesprecher Thomas Blug am Mittwochabend. Zum Ortstermin hatte er zwei Mitarbeiter des Straßenbauamtes mitgebracht. Die schlugen vor, zumindest beim "Berliner Kissen" am Verbindungsweg Poller anzubringen. Die Anwohner wollen dagegen die Kissen loswerden. Denn Lkw-Fahrer scherten sich sowieso nicht um die Schwellen. Sie brächten mehr Lärm ins Viertel. Und sie behinderten den Winterdienst. Außerdem führten sie bei Notarzteinsätzen zu gefährlichen Verzögerungen, von den schlechten Transportbedingungen für Kranke ganz zu schweigen. Die Anwohner wollen deshalb Parkstreifen und so ein weiteres Problem lösen. Im verkehrsberuhigten Bereich ist Parken nur auf markierten Flächen erlaubt. Die gibt es in dem großen Wohngebiet nicht. Deshalb hagelt es vor allem am Enkircher Weg Knöllchen. An den Parkstreifen sollen Pflanzenkübel stehen. Mehrere Teilnehmer am Ortstermin wollen eine Patenschaft für einen Kübel übernehmen. Was zu tun ist, will Blug mit städtischen Verkehrsexperten und dem Ordnungsamt klären. Übers Ergebnis möchte er bei einem weiteren Ortstermin diskutieren.

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