Köllertaler Bestseller-Autorin stellt neuen Roman "Hexenturm" vor

Heusweiler. Der Vorhang geht auf. Ein Bilderbogen aus mittelalterlichen Szenen und Stichen läuft ab. Darunter kann man zur Einstimmung die geraffte Handlung lesen. Man erfährt, dass ein unschuldiges Mädchen im Hexenturm auf den Tod wartet und ein Buch Rettung verspricht. "Mir geht es traumhaft

 Deana Zinßmeister bei ihrer Buchvorstellung. Foto: Andreas Engel

Deana Zinßmeister bei ihrer Buchvorstellung. Foto: Andreas Engel

Heusweiler. Der Vorhang geht auf. Ein Bilderbogen aus mittelalterlichen Szenen und Stichen läuft ab. Darunter kann man zur Einstimmung die geraffte Handlung lesen. Man erfährt, dass ein unschuldiges Mädchen im Hexenturm auf den Tod wartet und ein Buch Rettung verspricht.

"Mir geht es traumhaft. Die Veranstaltung hier ist die Belohnung für das einsame Schreiben", sagt die Autorin und strahlt. Deana Zinßmeister begrüßt Freunde und Verwandte. Historiker, Naturkundige und viele andere, die ihr Tipps gaben, sind gekommen. Ihre Lektorin ist da, Verlagsvertreter, Buchhändler.

Die Sektkorken knallen. Sie hat ihren fünften historischen Roman geschrieben. Bis 2014 steht sie unter Vertrag. Jedes Jahr soll ein Buch folgen. Bei der Hexenmal-Fortsetzung führt sie ihre Protagonisten von Thüringen rüber ins Saarland. Im Jahr 1618 spielt die Geschichte. Eigentlich wollte sie da die Wirren des 30-jährigen Kriegs reinbringen. Aber der ist, so klärte sie der Historiker auf, erst 1635 im Saarland angekommen. Über 400 Seiten musste die Autorin füllen.

Johannes Dillinger gab ihr den Tipp eine Kinderhexe einzuführen, weil man Kinder als Belastungszeugen einsetzte. "Man muss die Mentalität von damals verstehen", sagt Dillinger.

Die Menschen lebten in einer ganz anderen Welt als wir, sie begegneten dem Teufel auf der Landstraße. Große Krisen, die Pest, Naturkatastrophen waren die Ursache.

Die Hexenverfolgung sei wie ein Flächenbrand gewesen, sagt er und: "Man muss versuchen, in die Zeit einzutauchen. Dann erkennt man die innere Logik." Das Faszinosum liegt, so Dillinger weiter, darin, dass die so genannten Hexen, die damals das absolut Böse verkörperten, aus heutiger Sicht die Unschuldigen sind. In Weierweiler bei Weiskirchen wurden beispielsweise fast alle Frauen verbrannt.

Die Autorin litt beim Schreiben mit. Es sei heftig gewesen, sie habe mitgefiebert und gedacht, die Frauen stünden nachts um ihr Bett herum, erzählt sie der Moderatorin Martina Straten.

Viel über das Schreiben ihres Buches verrät Zinßmeister. "Ich höre Leuten gerne zu", sagt sie und erzählt, wie sie sich Geschichten erzählen ließ und drum herum gesponnen hat. Wie sie Zwischenräume im Buch mit Infos über Wälder füllte und auch, dass sie für die Stelle mit dem Hexentanzplatz auf dem Hoxberg herausfinden musste, wie es dort im 17. Jahrhundert aussah.

Und dann sei da immer der Druck gewesen, dass die Fakten alle stimmen müssen. Einmal gingen ihr zwei fertige Kapitel durch technische Probleme flöten, und einmal hielt ein Wasserrohrbruch sie auf Trab.

Am 7. Dezember, 19 Uhr, liest Deana Zinßmeister im Heusweiler Rathaus aus ihrem Roman.

Das Buch: Deana Zinßmeister: Der Hexenturm, Goldmann Taschenbuch, 9,99 Euro.

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