Bestseller, made in Heusweiler

Heusweiler. Testleserin Angelika Lauer wusste schon im April, dass der neue Roman von Deana Zinßmeister, "ein ganz tolles Buch ist". Auch die große Verlagsgruppe Randomhouse in München setzt auf die Autorin und brachten "Das Hexenmal" ohne Umschweife direkt als Goldmann Taschenbuch mit einer goldenen Bestseller-Plakette heraus

 "Kino" mal anders: Buchvorstellung im Heusweiler Filmtheater mit Deana Zinßmeister, links daneben Bruder Marco und Mutter Magdalena Rauscher. Foto: Jenal

"Kino" mal anders: Buchvorstellung im Heusweiler Filmtheater mit Deana Zinßmeister, links daneben Bruder Marco und Mutter Magdalena Rauscher. Foto: Jenal

Heusweiler. Testleserin Angelika Lauer wusste schon im April, dass der neue Roman von Deana Zinßmeister, "ein ganz tolles Buch ist". Auch die große Verlagsgruppe Randomhouse in München setzt auf die Autorin und brachten "Das Hexenmal" ohne Umschweife direkt als Goldmann Taschenbuch mit einer goldenen Bestseller-Plakette heraus. Der Erfolg gibt ihnen recht. Kaum ist das Buch auf dem Markt, waren auch schon 9000 Stück an den Buchhandel abgesetzt und hat es sich schon zum Verkaufsschlager entwickelt. Lektorin Iris Kirschenhofer charakterisierte die Autorin bei der Buchvorstellung im Heusweiler Kino als "tatkräftig, patent, nimmermüde". Sie habe nicht nur 540 Manuskriptseiten pünktlich abgeliefert, sondern auch bei der Gestaltung des Covers und der Marketingtexte mitgewirkt und "alles super gemeistert". Von der Lektorin erfuhren die Buch-Premierengäste auch, dass bereits Ende 2009 der nächste Zinßmeister erscheint: "Es geht weiter. Sie recherchiert schon fleißig."

Fleißig recherchiert hat Deana Zinßmeister auch für das Hexenmal. Einige ihrer Quellen waren zur Buchvorstellung gekommen. So Urwaldförster Peter Schneider, der sie, bei bitterer Kälte, auf dem Hochsitz in das Thema Tierlaute eingeführt hatte, oder Pfarrer Volker Junge, der Bibelzitate beisteuerte, und nicht zuletzt der Historiker und Hexenfachmann Johannes Dillinger. Dillinger, ein Lebacher, den ein Lehrauftrag in die englische Universitätsstadt Oxford führte, erklärte, über Hexen werde oft viel Blödsinn geschrieben. Doch zu seiner Überraschung sei die Autorin tatsächlich interessiert gewesen. Deshalb sei bei diesem Roman "das große Bild korrekt", und: "So funktionieren Hexenprozesse. Man atmet als Historiker auf. Endlich die Richtigstellung in schöner, lesbarer Form." Dr. Dillinger riet dem Publikum auch zur Ahnenforschung in eigener Sache: "Wenn Sie Saarländer sind, dann stammen Sie mit großer Sicherheit von ,Hexen' ab."

Zinßmeisters Roman spielt allerdings nicht im Saarland, sondern in Thüringen, wo ihre Mutter herstammte. In ihrem Roman, der kurz vor dem 30-jährigen Krieg spielt, sind mehrere Personen aus unterschiedlichen Gründen auf die Flucht. Auch dabei diente die Geschichte ihrer Eltern - sie floh aus Ostdeutschland - als Anregung. Auf die Idee, die Fluchtgeschichte der Eltern als Hexengeschichte zu verfremden, habe sie der Püttlinger Pfarrer Dr. Joachim Conrad gebracht.

Die Orte des Geschehens sind authentisch. Man könne den Weg auch mit dem Buch in der Hand abwandern und so ein wunderschönes Fleckchen in Deutschland entdecken, sagte Deana Zinßmeister. Fünf Haupthelden gibt es in diesem Buch. Opernsänger Martin Emmerich hatte zur Buchvorstellung zu jedem Charakter ein passendes Lied ausgewählt. Nach der musikalischen Einstimmung las die Autorin die entsprechende Passage.

"Ich habe Probleme damit, jemanden sterben zu lassen" und: "Die Helden wachsen einem schon ans Herz", bekannte Deana Zinßmeister. Man habe aber auch die Möglichkeit, "eigene, unterdrückte Charakterzüge aufleben zu lassen".

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