Ausbau der Windkraft ist von Nutzen

Windräder Ausbau der Windkraft ist von Nutzen Zum Leserbrief „Windige Projekte mit falschen Prognosen“ von Waltraud Hittinger vom 13./14.

Juli:

Den Leserbrief von Frau Hittinger möchte ich, als jemand, der sich für eine "enkeltaugliche" Energieversorgung engagiert, so nicht stehen lassen. Dass es in Deutschland Widerstände gegen Windkraft gibt, ist Fakt. Dafür habe ich Verständnis. Es geht ja hier um einen Systemwechsel. Veränderungen erzeugen immer auch Ängste. Die Ursachen dafür sind aber meist emotional und nicht rational. Es werden dabei auch keine Alternativen aufgezeigt. Hauptsache: Wir sind dagegen und vor allem nicht bei uns! Der Ausbau der Windkraft bringt der Region sehr wohl einen Nutzen. Da sind die Grundstücksbesitzer mit Pachteinnahmen; die Bürger vor Ort, die sich, z. B. über die Raiffeisen Bürger-Energiegenossenschaft Bliesgau eG, an der Finanzierung beteiligen und dabei vom Ertrag profitieren können; die Kommunen mit Gewerbesteuereinnahmen und noch eine ganze Reihe von weiteren "Nutzern" im Gefolge einer regionalen Wertschöpfungskette. Mit der Beteiligung von möglichst vielen regionalen Akteuren ließe sich ggf. auch ein verträglicher und akzeptabler Erneuerbare-Energien-Ausbau erreichen. Dass Kleinanleger mit falschen Prognosen gelockt werden, darf nicht der Windkraft angelastet werden. Angesichts der laut Klimawissenschaft ungeheueren Bedrohung durch den laufenden Klimawandel ist es schon angebracht, sich ehrgeizige Ziele zu setzen und schnell zu handeln, um mögliche Schäden zu begrenzen. Der Klimawandel hat bereits viele Schäden verursacht und wird auch, wenn es uns nicht gelingt, gegenzusteuern, noch weiterhin Schäden an uns als "schützenswert" Erscheinendem anrichten. Aber, Modellregionen wie das Biosphärenreservat Bliesgau sind auch kein Naturschutzgebiet und auch kein Museum. Dort wollen auch in 100 Jahren noch Menschen leben und ihren Energiebedarf für alle verträglich und ausreichend decken können.

Rainer Lichius, St. Ingbert

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