Kipper-Bau der Firmengruppe Gergen-Jung gerät in Turbulenzen

Rohrbach/Homburg · Die Lkw-Branche ist eingebrochen. Direkt betroffen davon ist der Kipper- und Fahrzeugbau der Gergen-Jung-Gruppe am Standort Rohrbach. Nun wurde ein Schutzschirmverfahren für diese Abteilung beantragt. Es gewährt drei Monate Zeit, um einen Sanierungsplan aufzustellen.

Die Firma Gergen-Jung hat für ihr Produktionsunternehmen Kipper- und Fahrzeugsysteme in Rohrbach ein sogenanntes Schutzschirmverfahren angemeldet. Dieses Schutzschirmverfahren gibt es seit März 2012 und erlaubt einem sanierungswürdigen Unternehmen einen dreimonatigen Schutz vor Vollstreckung.

Während dieser drei Monate versucht das Unternehmen, mit Hilfe eines Sanierungsplanes wieder wirtschaftlich auf die Beine zu kommen und sich zu stabilisieren. Diese drei Monate dienen als Erprobungsphase, ob der Sanierungsplan aufgeht und die Zukunft des Unternehmens gesichert ist.

Verzögerung bei der Lieferung

Wie im Fall des Unternehmens Gergen-Jung zu erfahren war, liegt die Ursache für das Schutzschirmverfahren in der schwächelnden Lkw-Konjunktur sowie an der seit einigen Monaten eingetretenen Verzögerung bei der Anlieferung von Fahrgestellen für die Kipper. Deshalb konnten keine fertigen Fahrzeuge ausgeliefert werden, was zur Folge hatte, dass auch keine Zahlungen eingingen.

Wie Geschäftsführer Axel Jung ausdrücklich betonte, sind die übrigen Gesellschaften der Gruppe, die in Homburg vorwiegend im Dienstleistungsbereich tätig sind, nicht vom Schutzschirmverfahren betroffen.

Die gesamte Gergen-Jung- Gruppe beschäftigt rund 150 Mitarbeiter, wovon 75 in Rohrbach im Kipper- und Fahrzeugbau arbeiten. "Die Belegschaft ist informiert, die Produktion läuft derzeit unter gleicher Leitung weiter", erklärte Axel Jung gegenüber unserer Zeitung. Er lege Wert darauf, im Zuge des jetzt anstehenden Verfahrens möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten: "Die Produktion unserer Kipper und Anhänger braucht eine gewisse Anzahl von Mitarbeitern, darunter können wir nicht gehen." Kunden der Gergen-Jung-Kipper sind Entsorgungs-, Rohstoff- und Bauunternehmen.

Sie kommen aus ganz Europa und lassen sich auf das neue Lkw-Fahrgestell, das sie ausgewählt haben, am Standort Rohrbach den jeweils passenden Kipper für ihre Bedürfnisse anfertigen.

Dabei, so erläutert Jung, handele es sich ausschließlich um Neuwagen. Breche die Lkw-Konjunktur ein, gerate auch die wirtschaftliche Lage jener Unternehmen, die unmittelbar mit der Lkw-Branche verbunden sind, aus dem Lot.

Dienstleistung in Homburg

Am Standort Homburg konzentriert sich die Gergen-Jung-Gruppe auf Reparatur, Service und Ersatzteile. Ein Geschäft, das nicht so unmittelbar auf Schwankungen reagiert wie der Aufbau von nagelneuen Lkws. Deshalb sei dieser Zweig auch nicht betroffen. Probleme gebe es derzeit nur im Bereich des Lkw-Neuwagengeschäfts, betonte Geschäftsführer Axel Jung.

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