Das neue Konzept ging auf

Homburg · Eine Festa Italiana gab es in diesem Jahr nicht. Aber das bedeutete nicht, dass die Homburger über das verlängerte Wochenende nicht südeuropäisch feiern konnten. Ein gelungenes Musikangebot sorgte dafür.

 Vor allem am Samstagabend, beim Auftritt von Giovanni Zarrella und Band, präsentierte sich die Veranstaltung „Musiksommer trifft Italien“ als echter Publikumsmagnet und verwandelte den historischen Marktplatz in eine Piazza. Fotos: Thorsten Wolf

Vor allem am Samstagabend, beim Auftritt von Giovanni Zarrella und Band, präsentierte sich die Veranstaltung „Musiksommer trifft Italien“ als echter Publikumsmagnet und verwandelte den historischen Marktplatz in eine Piazza. Fotos: Thorsten Wolf

Als vor einigen Monaten die Neuigkeit die Runde machte, dass die Festa Italiana zumindest in diesem Jahr eine Pause einlegen wird, da waren nicht wenige enttäuscht. Und für die Stadt galt es durchaus, das nachgefragte August-Wochenende irgendwie anders zu füllen. So kam es zur Idee, den Homburger Musiksommer ein bisschen auszuweiten. Gesagt getan. Und so entstand "Homburger Musiksommer trifft Italien". Viel Musik auf der Bühne vor dem alten Rathaus auf dem historischen Marktplatz, oft dem Motto entsprechend italienisch geprägt, sollte von Samstagabend bis gestern für eine Art von Ersatz sorgen, ein bisschen "Festa light", allerdings ohne zusätzliches gastronomische Angebot, ohne Rahmenprogramm und konzentriert aufs Herz der Homburger Altstadt.

Ging dieses Konzept auf? Für Raimund Konrad, den ehrenamtlichen Kulturbeigeordneten der Stadt und als Vorsitzender der Interessengemeinschaft Homburger Altstadt Veranstalter, auf jeden Fall. Zur gefühlten Mitte der Veranstaltung zog er am Sonntagnachmittag ein durchweg positives Fazit. "Am Samstagabend war es hier richtig voll. Allerdings in sehr angenehmer Stimmung. Am heutigen Sonntag müssen wir natürlich ein bisschen den hohen Temperaturen Tribut zollen. Trotzdem bin ich mit dem Zuspruch sehr zufrieden."

Für die starke Nachfrage hatte nicht zuletzt Giovanni Zarrella gesorgt, der am Samstag mit seiner eigenen Band, am Sonntag mit der Formation Vintage Vegas gleich zweimal dem Motto "Musiksommer trifft Italien" kräftig Leben einhauchte. Dass sich Zarrella als Festa-Urgestein in Homburg sichtlich wohl fühlt und das auch seine Fans spüren lässt, das sorgte mit dafür, dass schon die ersten beiden Tage des Experiments ein Erfolg wurden. Gerade am Sonntagnachmittag und trotz der hohen Temperaturen sorgten Vintage Vegas mit Zarrella, Inan Lima und Tom Marks an den Mikrofonen buchstäblich direkt unter den Fans für gute Laune, wagten mal ein Tänzchen mit einer jungen Dame da, luden dort mal einen jungen Herrn zum Mitsingen ein.

In der Summe konnte man wohl schon da sagen, dass sich das Experiment "Musiksommer trifft Italien" als Erfolg in die Homburger Kulturgeschichte eintragen wird. Trotzdem gelte es natürlich, das machte Konrad klar, das eine oder andere zu verbessern, sollte es im kommenden Jahr zu einer erneuten Auflage der Sonderveranstaltung als Teil des Homburger Musiksommers kommen. Dazu zähle vor allem ein anderer Spielplan mit später angesetzten Konzerten, dann mit einer entsprechenden Sondergenehmigung, die auch Live-Musik über 22 Uhr hinaus möglich macht. Konrad stellte auch in Aussicht, dass die bisher organisierten Sonderveranstaltungen "Musiksommer trifft Maifest" und eben "Musiksommer trifft Italien" nicht die einzigen Formate dieser Art bleiben könnten. "Wir denken im Moment über ,Musiksommer trifft Chöre ' nach. Der Chorverband hat hier angefragt. Die Idee ist, Chöre mit moderner Literatur im Wechsel mit Bands auftreten zu lassen." Man darf also gespannt sein, wen der Homburger Musiksommer in der Zukunft noch so alles treffen wird.

 Tom Marks von Vintage Vegas und Lisa Schott hatten am Sonntagnachmittag ihren Spaß, trotz hoher Temperaturen lockte das Programm zahlreiche Gäste in die Homburger Altstadt.

Tom Marks von Vintage Vegas und Lisa Schott hatten am Sonntagnachmittag ihren Spaß, trotz hoher Temperaturen lockte das Programm zahlreiche Gäste in die Homburger Altstadt.

Das Miteinander mit Italien war da zumindest mal ein gelungener Testlauf für weitere Veranstaltungen dieser Art - und das lag natürlich nicht nur an Giovanni Zarrella, sondern auch an den anderen Bands des langen Wochenendes, von Dolce Signori über Time Machine bis hin zum feurigen Salsa mit Los Dos y Compañeros.

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