Neunkirchen. Was die Schulpolitik auf dem Verordnungsweg "von oben" nicht erreicht, könnte mit dem "Projekt Lesementoren Neunkirchen" nun "von unten" gelingen: bei vielen Kindern die Lust am Lesen zu wecken. Im März hatte die Stadt - wie in der SZ berichtet - Lese-Paten für Grundschüler gesucht. Exakt 47 Frauen und Männer haben sich zur Verfügung gestellt, teilte nun das Rathaus auf SZ-Anfrage mit. "Mit dieser Resonanz haben wir wirklich nicht gerechnet", so die Leiterin des städtischen Kinderbüros Gertrud Backes.Die Idee: Ein lesefreudiger Erwachsener geht ehrenamtlich einmal pro Woche an eine Schule und liest 45 Minuten gemeinsam mit einem förderbedürftigen Schüler. Er spricht mit ihm über Textinhalte, findet individuelle Schwierigkeiten beim Lesen und Sprechen. Eine Nachhilfe soll der Mentor nicht ersetzen, aber ein Gesprächspartner sein, der zuhört und zum Nachdenken ermuntert. Er soll Vertrauen schaffen und die jungen Menschen optimal unterstützen. "Es geht um mehr, als nur das Lesen zu lernen. Die soziale Komponente ist uns sehr wichtig", so der Neunkircher Oberbürgermeister Jürgen Fried.Projekt startet im SeptemberAm 20. und 21. August werden die Ehrenamtler von zwei Referentinnen des Vereins Mentor aus Hannover geschult. Kern des Konzepts ist das Eins-zu-Eins-Prinzip: Ein Mentor betreut einen Schüler. Die Schulen wählen förderwürdige Kinder aus (in Neunkirchen beteiligen sich Park- und Bachschule), deren Eltern dann eine Einverständniserklärung unterschreiben. Die Teilnahme ist freiwillig und kostenlos. Die Förderung findet in den Schulen nach dem regulären Unterricht statt. Im September sollen die ersten Lesestunden stattfinden. redWeitere Infos: Kinderbüro der Kreisstadt Neunkirchen, Telefon (06821) 202417, www.backesgertrud@neunkirchen.de