Geräumt wird erst rechts

Saarbrücken. In Lothringen gehen die Wogen hoch, weil in Zukunft durch den Räum- und Streudienst nur noch die rechten Fahrbahnen auf Autobahnen und Nationalstraßen freigemacht werden sollen. Mit der linken Spur, so heißt es, dürfe man sich danach bis zu acht Stunden Zeit lassen

Saarbrücken. In Lothringen gehen die Wogen hoch, weil in Zukunft durch den Räum- und Streudienst nur noch die rechten Fahrbahnen auf Autobahnen und Nationalstraßen freigemacht werden sollen. Mit der linken Spur, so heißt es, dürfe man sich danach bis zu acht Stunden Zeit lassen.

Nachdem zu Wochenbeginn die Pariser Zentralregierung die Straßenmeistereien in Ostfrankreich angewiesen hatte, mit dem Winterdienst sparsamer umzugehen, haben sich nun drei Senatoren der Linken aus Lothringen zu Wort gemeldet und eine Revision verlangt. Die lothringischen Politiker, Jean-Pierre Masseret, Gisèle Printz und Jean-Marc Todeschini, prangern unterdessen die "skandalöse und aus einer anderen Zeit stammende" Vorgabe der neu berufenen Transport- und Umweltministerin Nathalie Kosciusko-Morizet aus der konservativen Partei UMP an. Man könne mit neuen Streu- und Räumungsmethoden durchaus experimentieren, meinten sie gegenüber der Metzer Zeitung "Républicain Lorrain". Das dürfe aber den Verkehr auf den wichtigsten Verbindungsstraßen nicht beeinträchtigen.

Für die Anweisung aus Paris, die in Ostfrankreich für jene Départements gilt, die im Winter mit häufigen Schneefällen rechnen müssen, ist nach Darstellung von Gewerkschaftern der Geldmangel in der Unterhaltung der Routes Nationales und der Routes Départementales der eigentliche Grund.

Betroffen von dieser Regelung sind in der saarländischen Nachbarschaft auch die beiden Autobahnen von Thionville über Metz und Nancy nach Epinal sowie von Straßburg über Colmar nach Basel. Auf ihnen sowie auf den mehrspurigen Nationalstraßen sollen bei Schneefall nur die rechten Spuren geräumt und gestreut werden, bevor mit einer zeitlichen Verzögerung von bis zu acht Stunden auch die linken Spuren an die Reihe kämen. Georges Tempez, der in Ostfrankreich für das Straßennetz verantwortlich ist, verteidigte gegenüber dem "Républicain Lorrain" die Vorgabe aus Paris. Man habe, so sagte er, bereits im vergangenen Winter in dieser Hinsicht experimentiert, ohne dass es zu Problemen gekommen sei. Zudem werde man auf allen Spuren sofort Salz einsetzen.

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