Ganz Quierschied ist schockiert

Quierschied. Mit einem rot-weißen Flatterband ist die linke Eingangstür zur Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Quierschied abgesperrt. Im bleiverglasten Oberlicht über der Tür sind Löcher. Die Jesus-Statue vor der Kirche ist mit weißer Farbe besprüht. Farbspritzer sind auch an der Wand dahinter und auf den Steinplatten vor dem Gotteshaus. Die Quierschieder sind entsetzt

 Selbst vor dieser Jesus-Statue machten die bislang unbekannten Täter nicht halt. Fotos: Iris Maurer

Selbst vor dieser Jesus-Statue machten die bislang unbekannten Täter nicht halt. Fotos: Iris Maurer

Quierschied. Mit einem rot-weißen Flatterband ist die linke Eingangstür zur Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Quierschied abgesperrt. Im bleiverglasten Oberlicht über der Tür sind Löcher. Die Jesus-Statue vor der Kirche ist mit weißer Farbe besprüht. Farbspritzer sind auch an der Wand dahinter und auf den Steinplatten vor dem Gotteshaus. Die Quierschieder sind entsetzt. "Es wird immer doller", sagte eine Frau gestern Morgen, als sie sich mit Wegemeister Karl-Heinz Schaum von der Gemeinde die Schäden ansah.

Die heile Quierschieder Welt hat am Wochenende einen großen Kratzer bekommen. In der Nacht zum Samstag haben Unbekannte eine Spur der Verwüstung durch die Ortsmitte gezogen. Dabei haben sie auch vor kirchlichen Symbolen nicht haltgemacht. Die Zerstörung begann in der Garage mit der Nummer 12 in der Ladenstraße. Die wurde angezündet. Weiter ging es am Gebäude der Volksbank vorbei - auch das bekam einige weiße Farbspritzer ab - über den Triebener Platz bis zur Kirche. Und dann demolierten die Unbekannten auch noch eines der Schaufenster des Fotogeschäfts von Hans Schönmann, direkt gegenüber der Kirche.

Pastor Markus Wirth zeigte sich angesichts der Zerstörungen an der Kirche entsetzt. Er wies darauf hin, dass die Jesus-Statue erst im Sommer 2008 von den ehrenamtlichen Helfern Jean Trenz, Otto Stein und Erwin Schmidt in mühevoller Kleinarbeit restauriert worden sei. Und das Oberlicht der Kirchentür sei vor zwei Jahren im Zuge der Innenrenovierung des Gotteshauses neu gemacht worden. "Die das gemacht haben, scheinen keinen Respekt vor nichts und niemandem zu haben", kommentierte Jean Trenz gestern die jüngsten Vorkommnisse. "Das war Vandalismus pur", sagt derweil Geschäftsmann Hans Schönmann. Er betonte, dass ähnliche Vorfälle seit dem vergangenen Jahr in Quierschied zugenommen haben: "Wenn das hier so weitergeht, muss ich mich fragen, ob ich mit meinem Geschäft noch im richtigen Ort bin."

"Das Ganze ist einfach nur traurig", sagte Bürgermeisterin Karin Lawall. Sie geht davon aus, dass eine kleine Gruppe von Jugendlichen für die Schäden verantwortlich ist. Nach Angaben von Lawall hat das Ordnungsamt der Gemeinde gemeinsam mit der Polizeiinspektion und einem privaten Sicherheitsdienst aus Sulzbach ein Konzept für eine Sicherheitspartnerschaft erstellt. Das Konzept werde noch vor den Osterferien im Umwelt- und Verkehrsausschuss vorgestellt. Sie werde für diesen Bereich auch die Zusammenarbeit mit Sulzbach und Friedrichsthal suchen, so Lawall. Dort gebe es ähnliche Probleme.

"Wir haben bisher noch keine Tatverdächtigen", erklärte am gestrigen Montag Kriminalhauptmeister Hans-Werner Theis von der Sulzbacher Polizeiinspektion. Er hatte den Brand in der Garage aufgenommen. Dort waren wertvolle Gegenstände gelagert, sagt er.

Die Polizei bittet die Bürger um sachdienliche Hinweise unter Tel. (0 68 97) 933-0. "Wenn das

hier so weitergeht,

muss ich mich

fragen, ob ich

mit meinem

Geschäft noch

im richtigen

Ort bin."

Geschäftsmann Hans Schönmann

 Unter anderem auch die Schaufensterscheibe eines Fotofachgeschäftes wurde in Mitleidenschaft gezogen.

Unter anderem auch die Schaufensterscheibe eines Fotofachgeschäftes wurde in Mitleidenschaft gezogen.

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