Für kulturelle Belange des Dorfes im Einsatz "Den Synergieeffekt nutzen"

Düppenweiler. Im Jahre 1992, also vor knapp 20 Jahren, wurde der Förderverein Kupferbergwerk Düppenweiler e.V. (damaliger Vorstand siehe Info) gegründet und noch im gleichen Jahr der erste Wetterschacht von Hand freigelegt

 Die Arbeit unter Tage war mühsam und schweißtreibend.

Die Arbeit unter Tage war mühsam und schweißtreibend.

Düppenweiler. Im Jahre 1992, also vor knapp 20 Jahren, wurde der Förderverein Kupferbergwerk Düppenweiler e.V. (damaliger Vorstand siehe Info) gegründet und noch im gleichen Jahr der erste Wetterschacht von Hand freigelegt. Erich Cadario, Erich Leinenbach, Helmut Woll, Alfons Schommer, Siegfried Schiffmann, Werner Schommer (inzwischen im Rollstuhl sitzend) sowie die beiden bereits verstorbenen Helmut Wilhelm und Erhard Ehlen waren als fachkundige, Bergbau erfahrene oder sonst handwerklich tätige Kollegen neben anderen mit als Männer der ersten Stunden nach Feierabend im körperlichen Einsatz."Es war eine mühsame Arbeit mit anfangs eigenen Gerätschaften, bei der es auch schon mal etwas laut zuging. Doch beim anschließenden Bierchen im alten Bauwagen herrschte aber immer die gewohnte kumpelhafte, bergmännische Atmosphäre", erinnert sich Erich Cadario. Die Arbeiten gingen stets weiter, so dass das ehemalige, erstmals 1723 urkundlich erwähnte Kupferbergwerk zu einem historischen Zeugnis und touristischen Erlebnis für jährlich um die 5000 Besucher aus nah und fern unter Tage und viele weitere über Tage wurde.

Fusion zu einem Verein

Am 7. Dezember 2005 beschlossen der Verein Historisches Kupferbergwerk Düppenweiler e.V (VHKBD), wie der ursprüngliche Förderverein sich inzwischen nannte, und der Kultur- und Heimatverein Düppenweiler e.V. (KHVD) nach langwieriger Vorarbeit in einer Mitgliederversammlung die Fusion beider Vereine zum 1. Januar 2006 zu dem neuen Verein "Historisches Kupferbergwerk Düppenweiler - Verein für Geschichte und Kultur e.V". Grund für diese Zusammenlegung war insbesondere die Tatsache, dass in beiden Vereinen die Vorstände überwiegend mit denselben Personen, wenn auch in unterschiedlichen Funktionen, besetzt waren und dadurch unnötig viel Zeit und Arbeitskraft verschwendet wurden.

Beide Vereine verfolgten doch überwiegend den gleichen Zweck: Die kulturellen und heimatgeschichtlichen Belange des Dorfes zu pflegen. Der KHV betrieb dies in umfassendem Sinne, der Verein HKB allein auf das Besucherbergwerk bezogen. Die Entstehung und Entwicklung des Kupferbergwerks, sowie überhaupt die Ausbeutung der vielfältigen Bodenschätze auf dem Düppenweiler Bann, ist mit all seinen daraus entstandenen Auswirkungen auf den Ort aber eindeutig Teil der örtlichen Kultur und Heimatgeschichte.

Umfangreiche Aufgabe

Daher war es auch die logische Folge, dass der KHVD 1986/87 die Idee hatte, aus dem alten Kupferbergwerk "wieder was zu machen". Die Aufwältigung der alten Stollenanlagen lief in den ersten Jahren unter der Regie des KHVD. Erst als es sich abzeichnete, dass das Bergwerk zu einem Besucherbergwerk ausgebaut werden sollte und die hiermit verbundenen Aufgaben gerade in den ersten Jahren so umfangreich sein würden, dass der KHV notwendigerweise seine anderen Aufgaben vernachlässigen müsste und die Gemeinde aus unterschiedlichen Gründen für eine Übernahme der Trägerschaft für das künftige Besucherbergwerk nicht mehr in Betracht kam, wurde wie bereits eingangs erwähnt, im Jahre 1992 aus einer Sparte des Kultur-und Heimatvereins der "Förderverein Kupferbergwerk Düppenweiler e.V.", der später in "Historisches Kupferbergwerk Düppenweiler e.V." umbenannt wurde.

Die Situation hat sich seit 1992 mit der Erweiterung der Untertageanlagen, dem Bau des neuen Barbara-Schachtes 1998 und der Errichtung des Huthauses im Blockhausstil 2003 deutlich verändert. Mit dem Huthaus wurden die strukturellen Grundlagen für einen ordnungsgemäßen Besucherbetrieb geschaffen. Dank tatkräftiger Unterstützung durch die Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft des Landkreises und der Agentur für Arbeit konnte der weiter notwendige ehrenamtliche Arbeitseinsatz der Vereinsmitglieder verringert werden. Auch das finanzielle Engagement der Gemeinde für das Kupferbergwerk stieg im Laufe der Jahre, ebenso das personelle. Zur Vervollständigung der Gesamtanlage des Kupferbergwerks wurden unter Tage eine "Mystalika"-Licht- und Tonanlage installiert sowie außen eine Schmelzerhütte mit drei Wasserrädern, drei Schmelzöfen, vier großen Blasebälgen und ein Pochwerk errichtet. Zudem hat Vereinsmitglied Ortwin Zimmer eine hohe Weihnachtspyramide mit Figuren und Kerzen erbaut, die den Besuchern vor allem zu Weihnachten einen wundervollen Anblick mit Beleuchtung bietet.Düppenweiler. Bürgermeister Erhard Seger, der 20 Jahre lang Ortsvorsteher in Düppenweiler war, gehörte im Jahre 1983 wie Amtsgerichtsdirektor Werner Kockler - seit nunmehr 20 Jahren Vorsitzender des ehemaligen Vereins Historisches Kupferbergwerk Düppenweiler und des auf die Fusion folgenden heutigen Vereins - zu den Gründungsmitgliedern des Kultur- und Heimatvereins. Er hat das Projekt Kupferbergwerk von der Idee bis heute in verschiedenen Funktionen wesentlich mit Rat und Tat unterstützt. "Die Fusion hat sich auf jeden Fall bewährt, denn sie hat die gleichzeitig in beiden Vereinen vorhandenen Kräfte gebündelt."

Komplettierung der Anlage

Es habe keine Probleme gegeben: "Die Gegenstände aus dem früheren Dorfmuseum wurden in der Schule und im Huthaus untergebracht. Bisherige Veranstaltungen wurden durch neue am Huthaus oder anderen Orten aufgefangen", sagt Seger. Die vor zwei Jahren entstandenen Bauten wie Pochwerk und Schmelze stellen nach seinen Worten eine Komplettierung dar und sind Aushängeschild der Anlage, deren Besucherzahl gestiegen sei. Es gelte, den Synergieeffekt zu nutzen. "Das Kupferbergwerk mit Gaststätte im Huthaus und vorbeiführendem Wanderweg ist zu einem Museum in der Landschaft geworden", sagt er. Die Baumaßnahmen sind weitgehend abgeschlossen. Nur Kleinere sind noch zu machen. Hierzu gehören Sicherungsarbeiten, die von einer Arbeitsgruppe in Angriff genommen wurden.

Auf einen Blick

 In eine spannende Untertagewelt können Besucher des Kupferbergwerks in Düppenweiler eintauchen. Auch an diesem unterirdischen See kommen die Besucher vorbei. Fotos: Norbert Becker

In eine spannende Untertagewelt können Besucher des Kupferbergwerks in Düppenweiler eintauchen. Auch an diesem unterirdischen See kommen die Besucher vorbei. Fotos: Norbert Becker

 Sie gehörten als Bergleute oder Handwerker mit zu den Männern der ersten Stunde des Besucherbergwerks Düppenweiler: Erich Leinenbach, Helmut Wilhelm, Helmut Woll, Erich Cadario, Werner Schommer, Alfons Schommer, Erhard Ehlen und Siegfried Schiffmann (von links).

Sie gehörten als Bergleute oder Handwerker mit zu den Männern der ersten Stunde des Besucherbergwerks Düppenweiler: Erich Leinenbach, Helmut Wilhelm, Helmut Woll, Erich Cadario, Werner Schommer, Alfons Schommer, Erhard Ehlen und Siegfried Schiffmann (von links).

 2010 wurde die Kupferschmelze eröffnet. Foto: Schommer

2010 wurde die Kupferschmelze eröffnet. Foto: Schommer

Der Vorstand, anlässlich der Gründungsversammlung des früheren Vereins Historisches Kupferbergwerk Düppenweiler im Jahr 1992 gewählt, setzte sich wie folgt zusammen: Werner Kockler (Erster Vorsitzender), Andreas Schneider (Zweiter Vorsitzender), Erhard Seger (Schriftführer), Lothar Jzgorny (Technischer Leiter bzw. Betriebsführer), Erich Cadario, Erich Leinenbach, Erhard Ehlen und Helmut Woll (Beisitzer) sowie Werner Zimmer und Karl-Rudi Wilhelm (Kassenprüfer). nb

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