Eltern lernen, Konflikte zu lösen

St. Ingbert. "Stärkung erzieherischer Kompetenz - Konflikte fair und gewaltfrei lösen", unter diesem Titel bietet der Verein "Wir im Verein mit dir" ein Elternseminar im Albertus-Magnus-Gymnasium in St. Ingbert an. Die Resonanz war diesmal so groß, dass das Seminar auf zwei Gruppen verteilt werden musste

 Großes Interesse findet die Elternschulung im Albert-Magnus-Gymnasium. Foto: Hartmann

Großes Interesse findet die Elternschulung im Albert-Magnus-Gymnasium. Foto: Hartmann

St. Ingbert. "Stärkung erzieherischer Kompetenz - Konflikte fair und gewaltfrei lösen", unter diesem Titel bietet der Verein "Wir im Verein mit dir" ein Elternseminar im Albertus-Magnus-Gymnasium in St. Ingbert an. Die Resonanz war diesmal so groß, dass das Seminar auf zwei Gruppen verteilt werden musste. Diplom-Pädagogin Anne Feichtner, die Landesbeauftragte des Kultusministeriums für Mediation an Schulen, stellte Wege zur konstruktiven Konfliktbearbeitung vor. Der Förderkreis der Albertus-Magnus-Schulen sponserte das Projekt und sorgte für ein reichhaltiges Frühstück während der Vormittage. Die Kosten beider Kurse von insgesamt 1000 Euro übernahm der ausführende Verein.

Wie reagieren Eltern angemessen auf das zunehmende Konfliktpotenzial in Familie und Schule? Auf diese Frage suchten die Seminarleiterin und die Teilnehmer gemeinsam Lösungen. Im Wechsel von Theorie und Praxis hatten die Eltern die Möglichkeit, das erworbene Wissen an Hand praktischer Übungen und Rollenspielen zu erproben. Dabei ging es um Themen, die Eltern im Alltag immer wieder beschäftigen, so zum Beispiel die Fragen: Wie bewege ich mein Kind dazu, das Zimmer aufzuräumen? Wie gehe ich mit Wutausbrüchen um? Oder was tue ich bei geschwisterlichen Streitigkeiten?

Während der für die Eltern kostenlose Fortbildung lernten diese Werkzeuge der Vermittlung in Konflikten kennen, so zum Beispiel das einfühlsame Zuhören, die Körperhaltung oder Worte der Ermutigung. "Mir hat es sehr geholfen zu sehen, dass ich in der Auseinandersetzung mit meinem pubertierenden Sohn bei weitem nicht allein auf der Welt bin", bewertete eine Teilnehmerin das Seminar. Und ein Vater schätzte die vielen Anregungen aus der Veranstaltung, mit denen er eigene Lösungen für die individuellen Probleme mit seinen Kindern entwickeln möchte.

Initiiert werden die regelmäßigen Veranstaltungen im Rahmen des schulinternen Drei-Säulenprogramms "LIMES": "Lehrer, Schüler, Eltern und eine Schulpsychologin arbeiten eng und vernetzt daran, Konflikte im Umfeld der Schüler gewaltfrei zu lösen", erklärt Petra Panter-Marx, Lehrerin und Mitglied des Limes-Teams der Schule. Die Sportlehrerin engagiert sich mit vier weiteren Kollegen zum Teil ehrenamtlich für das Projekt.

Mit Mediatorenausbildungen für Schüler und Lehrer, Elternfortbildungen und bei schwierigen Konflikten der Schulpsychologin als Beraterin versuche das Gymnasium größer werdende gesellschaftliche Probleme, die sowohl Schulen als auch Familien betreffen, im Keim zu erkennen und zu lösen. Die steigenden Teilnehmerzahlen in allen Projektbereichen zeigten die Notwendigkeit aber auch den Erfolg von "Limes" auf, so Panther-Marx.

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